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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Wahrlich Kind, ich hab' zu Zeiten
Wunderkühnliche Gedanken!
Unermüdlich sind die Saiten
Und der Mund ist ohne Schranken.
Vom geheimsten Druck der Hände
Bis zum nimmersatten Küssen;
Ja, ich selber weiß am Ende
Nicht, was du wirst hören müssen.
Laß dich warnen, laß mich schweigen,
Laß mich Lied um Liebe tauschen;
Denn die Blätter an den Zweigen
Wachen auf und wollen lauschen.
Weiße Mondesnebel schwimmen
Auf den feuchten Wiesenplanen;
Hörst du die Guitarre stimmen
In dem Schatten der Platanen?

Wahrlich Kind, ich hab' zu Zeiten
Wunderkühnliche Gedanken!
Unermüdlich ſind die Saiten
Und der Mund iſt ohne Schranken.
Vom geheimſten Druck der Hände
Bis zum nimmerſatten Küſſen;
Ja, ich ſelber weiß am Ende
Nicht, was du wirſt hören müſſen.
Laß dich warnen, laß mich ſchweigen,
Laß mich Lied um Liebe tauſchen;
Denn die Blätter an den Zweigen
Wachen auf und wollen lauſchen.
Weiße Mondesnebel ſchwimmen
Auf den feuchten Wieſenplanen;
Hörſt du die Guitarre ſtimmen
In dem Schatten der Platanen?

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[34/0044] Wahrlich Kind, ich hab' zu Zeiten Wunderkühnliche Gedanken! Unermüdlich ſind die Saiten Und der Mund iſt ohne Schranken. Vom geheimſten Druck der Hände Bis zum nimmerſatten Küſſen; Ja, ich ſelber weiß am Ende Nicht, was du wirſt hören müſſen. Laß dich warnen, laß mich ſchweigen, Laß mich Lied um Liebe tauſchen; Denn die Blätter an den Zweigen Wachen auf und wollen lauſchen. Weiße Mondesnebel ſchwimmen Auf den feuchten Wieſenplanen; Hörſt du die Guitarre ſtimmen In dem Schatten der Platanen?

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/44>, abgerufen am 27.11.2024.