Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

Bild:
<< vorherige Seite
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz.
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du sonst
Nie widerstandest, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehst, wohin du irrst,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirst.
Doch kommt erst jene stille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einst,
Nur meine Liebe bei dir sein.
Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz.
Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du ſonſt
Nie widerſtandeſt, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehſt, wohin du irrſt,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirſt.
Doch kommt erſt jene ſtille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einſt,
Nur meine Liebe bei dir ſein.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0034" n="24"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wohl rief ich &#x017F;anft dich an mein Herz.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>ohl rief ich &#x017F;anft dich an mein Herz,</l><lb/>
              <l>Doch blieben meine Arme leer;</l><lb/>
              <l>Der Stimme Zauber, der du &#x017F;on&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Nie wider&#x017F;tande&#x017F;t, galt nicht mehr.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Was jetzt dein Leben füllen wird,</l><lb/>
              <l>Wohin du geh&#x017F;t, wohin du irr&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Ich weiß es nicht; ich weiß allein,</l><lb/>
              <l>Daß du mir nie mehr lächeln wir&#x017F;t.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Doch kommt er&#x017F;t jene &#x017F;tille Zeit,</l><lb/>
              <l>Wo uns das Leben läßt allein,</l><lb/>
              <l>Dann wird, wie in der Jugend ein&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Nur meine Liebe bei dir &#x017F;ein.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0034] Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz. Wohl rief ich ſanft dich an mein Herz, Doch blieben meine Arme leer; Der Stimme Zauber, der du ſonſt Nie widerſtandeſt, galt nicht mehr. Was jetzt dein Leben füllen wird, Wohin du gehſt, wohin du irrſt, Ich weiß es nicht; ich weiß allein, Daß du mir nie mehr lächeln wirſt. Doch kommt erſt jene ſtille Zeit, Wo uns das Leben läßt allein, Dann wird, wie in der Jugend einſt, Nur meine Liebe bei dir ſein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/34
Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/34>, abgerufen am 23.11.2024.