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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Elisabeth.
Meine Mutter hat's gewollt,
Den Andern ich nehmen sollt';
Was ich zuvor besessen,
Mein Herz sollt' es vergessen;
Das hat es nicht gewollt.
Meine Mutter klag' ich an,
Sie hat nicht wohlgethan;
Was sonst in Ehren stünde,
Nun ist es worden Sünde.
Was fang' ich an!
Für all' mein Stolz und Freud'
Gewonnen hab' ich Leid.
Ach, wär' das nicht geschehen,
Ach, könnt' ich betteln gehen
Ueber die braune Haid'!

Eliſabeth.
Meine Mutter hat's gewollt,
Den Andern ich nehmen ſollt';
Was ich zuvor beſeſſen,
Mein Herz ſollt' es vergeſſen;
Das hat es nicht gewollt.
Meine Mutter klag' ich an,
Sie hat nicht wohlgethan;
Was ſonſt in Ehren ſtünde,
Nun iſt es worden Sünde.
Was fang' ich an!
Für all' mein Stolz und Freud'
Gewonnen hab' ich Leid.
Ach, wär' das nicht geſchehen,
Ach, könnt' ich betteln gehen
Ueber die braune Haid'!

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[7/0017] Eliſabeth. Meine Mutter hat's gewollt, Den Andern ich nehmen ſollt'; Was ich zuvor beſeſſen, Mein Herz ſollt' es vergeſſen; Das hat es nicht gewollt. Meine Mutter klag' ich an, Sie hat nicht wohlgethan; Was ſonſt in Ehren ſtünde, Nun iſt es worden Sünde. Was fang' ich an! Für all' mein Stolz und Freud' Gewonnen hab' ich Leid. Ach, wär' das nicht geſchehen, Ach, könnt' ich betteln gehen Ueber die braune Haid'!

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/17>, abgerufen am 22.12.2024.