Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

Bild:
<< vorherige Seite
Sind sieben Jahr vergangen,
Daß ich dich nicht gesehn;
Wie bleich doch sind deine Wangen,
Und waren so blühend und schön!
Wie greifst du so keck in die Saiten
Und schaust und äugelst umher!
Das sind die kindlich scheuen,
Die leuchtenden Augen nicht mehr.
Doch kann ich den Blick nicht wenden,
Du einst so reizende Maid;
Mir ist, als schaut' ich hinüber
Tief, tief in vergangene Zeit.

Sind ſieben Jahr vergangen,
Daß ich dich nicht geſehn;
Wie bleich doch ſind deine Wangen,
Und waren ſo blühend und ſchön!
Wie greifſt du ſo keck in die Saiten
Und ſchauſt und äugelſt umher!
Das ſind die kindlich ſcheuen,
Die leuchtenden Augen nicht mehr.
Doch kann ich den Blick nicht wenden,
Du einſt ſo reizende Maid;
Mir iſt, als ſchaut' ich hinüber
Tief, tief in vergangene Zeit.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0143" n="133"/>
              <lg n="4">
                <l>Sind &#x017F;ieben Jahr vergangen,</l><lb/>
                <l>Daß ich dich nicht ge&#x017F;ehn;</l><lb/>
                <l>Wie bleich doch &#x017F;ind deine Wangen,</l><lb/>
                <l>Und waren &#x017F;o blühend und &#x017F;chön!</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="5">
                <l>Wie greif&#x017F;t du &#x017F;o keck in die Saiten</l><lb/>
                <l>Und &#x017F;chau&#x017F;t und äugel&#x017F;t umher!</l><lb/>
                <l>Das &#x017F;ind die kindlich &#x017F;cheuen,</l><lb/>
                <l>Die leuchtenden Augen nicht mehr.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="6">
                <l>Doch kann ich den Blick nicht wenden,</l><lb/>
                <l>Du ein&#x017F;t &#x017F;o reizende Maid;</l><lb/>
                <l>Mir i&#x017F;t, als &#x017F;chaut' ich hinüber</l><lb/>
                <l>Tief, tief in vergangene Zeit.</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0143] Sind ſieben Jahr vergangen, Daß ich dich nicht geſehn; Wie bleich doch ſind deine Wangen, Und waren ſo blühend und ſchön! Wie greifſt du ſo keck in die Saiten Und ſchauſt und äugelſt umher! Das ſind die kindlich ſcheuen, Die leuchtenden Augen nicht mehr. Doch kann ich den Blick nicht wenden, Du einſt ſo reizende Maid; Mir iſt, als ſchaut' ich hinüber Tief, tief in vergangene Zeit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/143
Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/143>, abgerufen am 22.11.2024.