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Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887.

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mir lachend die Hände: "Abgemacht! Prächtig! Prächtig!" pfiff seinem Hunde und, nachdem er noch einmal seine Kappe mit der Falkenfeder gegen mich geschwenkt hatte, bestieg er seinen Rappen und ritt in freudigem Galopp davon.

Als er fort war, trat der Wirth zu mir: "Ein braver Herr, der Herr Oberförster; dacht' schon, Sie würden Bekanntschaft machen!"

"Und warum dachten Sie das?" frug ich entgegen.

Der Wirth lachte. "Ei, da wissen's der Herr wohl selbst noch gar nicht?"

"So sagen Sie es mir! Was soll ich wissen?"

"Ei, Sie und die Frau Oberförster sind doch gar Stadtkinder mit einander!"

"Ich und die Frau Oberförster? Davon weiß ich nichts; Sie sagen es mir zuerst; ich hab' dem Herrn auch meine Heimath nicht genannt."

"Nun", sagte der Wirth, "da ging's freilich nicht; denn's Fremdenbuch hat er nicht gelesen; das ist grad' keine Zeitung!"

Ich aber dachte: "Das war es also! Liegt der Heimathklang so tief und darum auch so unverwüstlich?"

mir lachend die Hände: „Abgemacht! Prächtig! Prächtig!“ pfiff seinem Hunde und, nachdem er noch einmal seine Kappe mit der Falkenfeder gegen mich geschwenkt hatte, bestieg er seinen Rappen und ritt in freudigem Galopp davon.

Als er fort war, trat der Wirth zu mir: „Ein braver Herr, der Herr Oberförster; dacht’ schon, Sie würden Bekanntschaft machen!“

„Und warum dachten Sie das?“ frug ich entgegen.

Der Wirth lachte. „Ei, da wissen’s der Herr wohl selbst noch gar nicht?“

„So sagen Sie es mir! Was soll ich wissen?“

„Ei, Sie und die Frau Oberförster sind doch gar Stadtkinder mit einander!“

„Ich und die Frau Oberförster? Davon weiß ich nichts; Sie sagen es mir zuerst; ich hab’ dem Herrn auch meine Heimath nicht genannt.“

„Nun“, sagte der Wirth, „da ging’s freilich nicht; denn’s Fremdenbuch hat er nicht gelesen; das ist grad’ keine Zeitung!“

Ich aber dachte: „Das war es also! Liegt der Heimathklang so tief und darum auch so unverwüstlich?“

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[13/0013] mir lachend die Hände: „Abgemacht! Prächtig! Prächtig!“ pfiff seinem Hunde und, nachdem er noch einmal seine Kappe mit der Falkenfeder gegen mich geschwenkt hatte, bestieg er seinen Rappen und ritt in freudigem Galopp davon. Als er fort war, trat der Wirth zu mir: „Ein braver Herr, der Herr Oberförster; dacht’ schon, Sie würden Bekanntschaft machen!“ „Und warum dachten Sie das?“ frug ich entgegen. Der Wirth lachte. „Ei, da wissen’s der Herr wohl selbst noch gar nicht?“ „So sagen Sie es mir! Was soll ich wissen?“ „Ei, Sie und die Frau Oberförster sind doch gar Stadtkinder mit einander!“ „Ich und die Frau Oberförster? Davon weiß ich nichts; Sie sagen es mir zuerst; ich hab’ dem Herrn auch meine Heimath nicht genannt.“ „Nun“, sagte der Wirth, „da ging’s freilich nicht; denn’s Fremdenbuch hat er nicht gelesen; das ist grad’ keine Zeitung!“ Ich aber dachte: „Das war es also! Liegt der Heimathklang so tief und darum auch so unverwüstlich?“

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_doppelgaenger_1887/13>, abgerufen am 23.11.2024.