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Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.

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bei Ihnen eingekehrt; da möcht' ich mir nun meinen Antheil ausbitten!"

Er drohte ihr mit dem Finger: "Weibsen! Weibsen!" sagte er schelmisch. "Aber, im Vertrauen, Mamsellchen, ich hab's gar gern, wenn Ihr Frauenzimmerchen ein Bischen neugierig seid!" Er seufzte, doch er lächelte auch dabei: "Mein selig' Linchen war es auch!" flüsterte er ihr ins Ohr.

Und während Riekchen sich verschämt mit ihrem Händchen über die bedeutende Stirn strich, lief Meister Daniel zu einem Wandschränkchen und holte Tassen und Theelöffel; dann nahm er den heißen Kaffee aus dem Ofen und schenkte seiner Hausgenossin ein: "Und hier ist Zucker!" sagte er, "bedienen Sie sich, Mamsellchen. Ja, ja, Sie haben recht, heut' ist ein Freudentag; ich habe Nachricht von meinem Fritz!" Und ohne seinen Kaffee zu berühren, nahm er den offenen Brief vom Tisch - - aber er mußte lachen, er hatte vergessen, seine Brille aufzusetzen. Aber nun that er es und begann den Brief zu lesen, während Mamsell Therebintchen mit zierlichem

bei Ihnen eingekehrt; da möcht’ ich mir nun meinen Antheil ausbitten!“

Er drohte ihr mit dem Finger: „Weibsen! Weibsen!“ sagte er schelmisch. „Aber, im Vertrauen, Mamsellchen, ich hab’s gar gern, wenn Ihr Frauenzimmerchen ein Bischen neugierig seid!“ Er seufzte, doch er lächelte auch dabei: „Mein selig’ Linchen war es auch!“ flüsterte er ihr ins Ohr.

Und während Riekchen sich verschämt mit ihrem Händchen über die bedeutende Stirn strich, lief Meister Daniel zu einem Wandschränkchen und holte Tassen und Theelöffel; dann nahm er den heißen Kaffee aus dem Ofen und schenkte seiner Hausgenossin ein: „Und hier ist Zucker!“ sagte er, „bedienen Sie sich, Mamsellchen. Ja, ja, Sie haben recht, heut’ ist ein Freudentag; ich habe Nachricht von meinem Fritz!“ Und ohne seinen Kaffee zu berühren, nahm er den offenen Brief vom Tisch – – aber er mußte lachen, er hatte vergessen, seine Brille aufzusetzen. Aber nun that er es und begann den Brief zu lesen, während Mamsell Therebintchen mit zierlichem

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[57/0057] bei Ihnen eingekehrt; da möcht’ ich mir nun meinen Antheil ausbitten!“ Er drohte ihr mit dem Finger: „Weibsen! Weibsen!“ sagte er schelmisch. „Aber, im Vertrauen, Mamsellchen, ich hab’s gar gern, wenn Ihr Frauenzimmerchen ein Bischen neugierig seid!“ Er seufzte, doch er lächelte auch dabei: „Mein selig’ Linchen war es auch!“ flüsterte er ihr ins Ohr. Und während Riekchen sich verschämt mit ihrem Händchen über die bedeutende Stirn strich, lief Meister Daniel zu einem Wandschränkchen und holte Tassen und Theelöffel; dann nahm er den heißen Kaffee aus dem Ofen und schenkte seiner Hausgenossin ein: „Und hier ist Zucker!“ sagte er, „bedienen Sie sich, Mamsellchen. Ja, ja, Sie haben recht, heut’ ist ein Freudentag; ich habe Nachricht von meinem Fritz!“ Und ohne seinen Kaffee zu berühren, nahm er den offenen Brief vom Tisch – – aber er mußte lachen, er hatte vergessen, seine Brille aufzusetzen. Aber nun that er es und begann den Brief zu lesen, während Mamsell Therebintchen mit zierlichem

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/57>, abgerufen am 28.11.2024.