Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.Es ist kein Kunstwerk, nur eine Erinnerung, zu deren Niederschrift ich heute meine Feder ansetze; wenn Gedächtniß und Phantasie mir getreu bleiben wollen, so mag es immerhin dessen werth sein. * * * In der Süderstraße meiner Vaterstadt, dem Gäßchen gegenüber, das nach dem St. Jürgenskirchhof und über diesen an dem Stift entlang nach der Norderstraße führt, stand seit Anfang des 17. Jahrhunderts ein kleines Haus, über dessen Eingangsthür sich ein in Sandstein ausgehauenes Bild befand: ein Mann in einem Schifflein, zu dem durch hohe Wellen der Tod geschwommen war und schon den Mann zu sich ins Es ist kein Kunstwerk, nur eine Erinnerung, zu deren Niederschrift ich heute meine Feder ansetze; wenn Gedächtniß und Phantasie mir getreu bleiben wollen, so mag es immerhin dessen werth sein. * * * In der Süderstraße meiner Vaterstadt, dem Gäßchen gegenüber, das nach dem St. Jürgenskirchhof und über diesen an dem Stift entlang nach der Norderstraße führt, stand seit Anfang des 17. Jahrhunderts ein kleines Haus, über dessen Eingangsthür sich ein in Sandstein ausgehauenes Bild befand: ein Mann in einem Schifflein, zu dem durch hohe Wellen der Tod geschwommen war und schon den Mann zu sich ins <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005"/> <div n="1"> <p>Es ist kein Kunstwerk, nur eine Erinnerung, zu deren Niederschrift ich heute meine Feder ansetze; wenn Gedächtniß und Phantasie mir getreu bleiben wollen, so mag es immerhin dessen werth sein.</p> <p rendition="#c">* * *</p> <p>In der Süderstraße meiner Vaterstadt, dem Gäßchen gegenüber, das nach dem St. Jürgenskirchhof und über diesen an dem Stift entlang nach der Norderstraße führt, stand seit Anfang des 17. Jahrhunderts ein kleines Haus, über dessen Eingangsthür sich ein in Sandstein ausgehauenes Bild befand: ein Mann in einem Schifflein, zu dem durch hohe Wellen der Tod geschwommen war und schon den Mann zu sich ins </p> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
Es ist kein Kunstwerk, nur eine Erinnerung, zu deren Niederschrift ich heute meine Feder ansetze; wenn Gedächtniß und Phantasie mir getreu bleiben wollen, so mag es immerhin dessen werth sein.
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In der Süderstraße meiner Vaterstadt, dem Gäßchen gegenüber, das nach dem St. Jürgenskirchhof und über diesen an dem Stift entlang nach der Norderstraße führt, stand seit Anfang des 17. Jahrhunderts ein kleines Haus, über dessen Eingangsthür sich ein in Sandstein ausgehauenes Bild befand: ein Mann in einem Schifflein, zu dem durch hohe Wellen der Tod geschwommen war und schon den Mann zu sich ins
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Zitationshilfe: | Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/5>, abgerufen am 04.07.2024. |