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Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.

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endlich vor einem Fenster der Wohnstube, mit wirren Gedanken in den hellen Februartag hinausstarrend. Von den Menschen, die dann und wann vorübergingen, sahen seine Augen nichts, er hatte seine blaue Zipfelmütze in der Hand und fuhr sich von Zeit zu Zeit in seine Haare. Ja, er wollte jetzt ganz allein in seinem Hause bleiben, er war ein ordentlicher Wirth gewesen, die Zinsen von ein paar ersparten Kapitalien und der Verdienst von seiner noch verbliebenen kleinen Kundschaft würden für ihn schon reichen! Er begann zu rechnen, wieder und wieder, aber das Facit blieb dasselbe. Es schoß ihm heiß zu Kopfe, er hatte gedacht, es mache doch ein Sümmchen mehr, und wenn er für Noth und Krankheit noch etwas hinter der Hand behalten wollte? ... Da fiel es wie ein Strahl in die dunkle Kammer seines Kopfes; er hatte ja ein ganz leeres Haus; was brauchte er jetzt noch die Wohnstube und die Kammer, die dahinter lag! Eine Mietherin, eine stille alte Person, das wär's, dann hätte er genug! Er selber zöge nach oben hinauf, in die Giebelkammer seines Fritz; nur ein kleiner Kochofen

endlich vor einem Fenster der Wohnstube, mit wirren Gedanken in den hellen Februartag hinausstarrend. Von den Menschen, die dann und wann vorübergingen, sahen seine Augen nichts, er hatte seine blaue Zipfelmütze in der Hand und fuhr sich von Zeit zu Zeit in seine Haare. Ja, er wollte jetzt ganz allein in seinem Hause bleiben, er war ein ordentlicher Wirth gewesen, die Zinsen von ein paar ersparten Kapitalien und der Verdienst von seiner noch verbliebenen kleinen Kundschaft würden für ihn schon reichen! Er begann zu rechnen, wieder und wieder, aber das Facit blieb dasselbe. Es schoß ihm heiß zu Kopfe, er hatte gedacht, es mache doch ein Sümmchen mehr, und wenn er für Noth und Krankheit noch etwas hinter der Hand behalten wollte? ... Da fiel es wie ein Strahl in die dunkle Kammer seines Kopfes; er hatte ja ein ganz leeres Haus; was brauchte er jetzt noch die Wohnstube und die Kammer, die dahinter lag! Eine Mietherin, eine stille alte Person, das wär’s, dann hätte er genug! Er selber zöge nach oben hinauf, in die Giebelkammer seines Fritz; nur ein kleiner Kochofen

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[43/0043] endlich vor einem Fenster der Wohnstube, mit wirren Gedanken in den hellen Februartag hinausstarrend. Von den Menschen, die dann und wann vorübergingen, sahen seine Augen nichts, er hatte seine blaue Zipfelmütze in der Hand und fuhr sich von Zeit zu Zeit in seine Haare. Ja, er wollte jetzt ganz allein in seinem Hause bleiben, er war ein ordentlicher Wirth gewesen, die Zinsen von ein paar ersparten Kapitalien und der Verdienst von seiner noch verbliebenen kleinen Kundschaft würden für ihn schon reichen! Er begann zu rechnen, wieder und wieder, aber das Facit blieb dasselbe. Es schoß ihm heiß zu Kopfe, er hatte gedacht, es mache doch ein Sümmchen mehr, und wenn er für Noth und Krankheit noch etwas hinter der Hand behalten wollte? ... Da fiel es wie ein Strahl in die dunkle Kammer seines Kopfes; er hatte ja ein ganz leeres Haus; was brauchte er jetzt noch die Wohnstube und die Kammer, die dahinter lag! Eine Mietherin, eine stille alte Person, das wär’s, dann hätte er genug! Er selber zöge nach oben hinauf, in die Giebelkammer seines Fritz; nur ein kleiner Kochofen

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/43>, abgerufen am 11.12.2024.