Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.und riß sich ein paar Mal in seinen Zwickelbart. Bei den letzten Worten, die er heftig aus¬ Ein Weilchen schaute ich hinterdrein; dann und riß ſich ein paar Mal in ſeinen Zwickelbart. Bei den letzten Worten, die er heftig aus¬ Ein Weilchen ſchaute ich hinterdrein; dann <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0055" n="41"/> und riß ſich ein paar Mal in ſeinen Zwickelbart.<lb/> „Das iſt nur ſo ihr Willkommsgruß, Sieur Jo¬<lb/> hannes;“ ſagte er dann, indem er ſich bückte,<lb/> um die Beſtien zu ſtreicheln. „Damit Jedweder<lb/> wiſſe, daß ein ander Regiment allhier begonnen;<lb/> denn — wer mir in die Quere kommt, den hetz'<lb/> ich in des Teufels Rachen!“</p><lb/> <p>Bei den letzten Worten, die er heftig aus¬<lb/> geſtoßen, hatte er ſich hoch aufgerichtet; dann<lb/> pfiff er ſeinen Hunden und ſchritt über den Hof<lb/> dem Thore zu.</p><lb/> <p>Ein Weilchen ſchaute ich hinterdrein; dann<lb/> folgte ich Katharinen, die unter dem Linden¬<lb/> ſchatten ſtumm und geſenkten Hauptes die Frei¬<lb/> treppe zu dem Herrenhaus emporſtieg; eben ſo<lb/> ſchweigend gingen wir mitſammen die breiten<lb/> Stufen in das Oberhaus hinauf, allwo wir in<lb/> des ſeligen Herrn Gerhardus Zimmer traten. —<lb/> Hier war noch Alles, wie ich, es vordem geſehen;<lb/> die goldgeblümten Ledertapeten, die Karten an<lb/> der Wand, die ſaubern Pergamentbände auf den<lb/> Regalen, über dem Arbeitstiſche der ſchöne Wald¬<lb/></p> </body> </text> </TEI> [41/0055]
und riß ſich ein paar Mal in ſeinen Zwickelbart.
„Das iſt nur ſo ihr Willkommsgruß, Sieur Jo¬
hannes;“ ſagte er dann, indem er ſich bückte,
um die Beſtien zu ſtreicheln. „Damit Jedweder
wiſſe, daß ein ander Regiment allhier begonnen;
denn — wer mir in die Quere kommt, den hetz'
ich in des Teufels Rachen!“
Bei den letzten Worten, die er heftig aus¬
geſtoßen, hatte er ſich hoch aufgerichtet; dann
pfiff er ſeinen Hunden und ſchritt über den Hof
dem Thore zu.
Ein Weilchen ſchaute ich hinterdrein; dann
folgte ich Katharinen, die unter dem Linden¬
ſchatten ſtumm und geſenkten Hauptes die Frei¬
treppe zu dem Herrenhaus emporſtieg; eben ſo
ſchweigend gingen wir mitſammen die breiten
Stufen in das Oberhaus hinauf, allwo wir in
des ſeligen Herrn Gerhardus Zimmer traten. —
Hier war noch Alles, wie ich, es vordem geſehen;
die goldgeblümten Ledertapeten, die Karten an
der Wand, die ſaubern Pergamentbände auf den
Regalen, über dem Arbeitstiſche der ſchöne Wald¬
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