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Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.

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mann angestanden wäre. Er wies so eben einem
andern, untersetzten Manne von bäuerischem
Aussehen, aber gleich ihm in schwarzwollenen
Strümpfen und Schnallenschuhen, mit seinem
Handstocke nach unserer Hausthür zu, indem er
selbst zumal durch das Marktgewühle von dannen
schritt.

Da ich dann gleich darauf die Thürglocke
schellen hörte, ging ich hinab und lud den Frem¬
den in das Wohngemach, wo er von dem Stuhle,
darauf ich ihn genöthigt, mich gar genau und auf¬
merksam betrachtete.

Also war selbiger der Küster aus dem Dorfe
norden der Stadt, und erfuhr ich bald, daß man
dort einen Maler brauche, da man des Pastors
Bildniß in die Kirche stiften wolle. Ich forschete
ein wenig, was für Verdienst um die Gemeine
dieser sich erworben hätte, daß sie solche Ehr'
ihm anzuthun gedächten, da er doch seines Alters
halben noch nicht gar lang im Amte stehen
könne; der Küster aber meinete, es habe der
Pastor freilich wegen eines Stück Ackergrundes

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mann angeſtanden wäre. Er wies ſo eben einem
andern, unterſetzten Manne von bäueriſchem
Ausſehen, aber gleich ihm in ſchwarzwollenen
Strümpfen und Schnallenſchuhen, mit ſeinem
Handſtocke nach unſerer Hausthür zu, indem er
ſelbſt zumal durch das Marktgewühle von dannen
ſchritt.

Da ich dann gleich darauf die Thürglocke
ſchellen hörte, ging ich hinab und lud den Frem¬
den in das Wohngemach, wo er von dem Stuhle,
darauf ich ihn genöthigt, mich gar genau und auf¬
merkſam betrachtete.

Alſo war ſelbiger der Küſter aus dem Dorfe
norden der Stadt, und erfuhr ich bald, daß man
dort einen Maler brauche, da man des Paſtors
Bildniß in die Kirche ſtiften wolle. Ich forſchete
ein wenig, was für Verdienſt um die Gemeine
dieſer ſich erworben hätte, daß ſie ſolche Ehr'
ihm anzuthun gedächten, da er doch ſeines Alters
halben noch nicht gar lang im Amte ſtehen
könne; der Küſter aber meinete, es habe der
Paſtor freilich wegen eines Stück Ackergrundes

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[115/0129] mann angeſtanden wäre. Er wies ſo eben einem andern, unterſetzten Manne von bäueriſchem Ausſehen, aber gleich ihm in ſchwarzwollenen Strümpfen und Schnallenſchuhen, mit ſeinem Handſtocke nach unſerer Hausthür zu, indem er ſelbſt zumal durch das Marktgewühle von dannen ſchritt. Da ich dann gleich darauf die Thürglocke ſchellen hörte, ging ich hinab und lud den Frem¬ den in das Wohngemach, wo er von dem Stuhle, darauf ich ihn genöthigt, mich gar genau und auf¬ merkſam betrachtete. Alſo war ſelbiger der Küſter aus dem Dorfe norden der Stadt, und erfuhr ich bald, daß man dort einen Maler brauche, da man des Paſtors Bildniß in die Kirche ſtiften wolle. Ich forſchete ein wenig, was für Verdienſt um die Gemeine dieſer ſich erworben hätte, daß ſie ſolche Ehr' ihm anzuthun gedächten, da er doch ſeines Alters halben noch nicht gar lang im Amte ſtehen könne; der Küſter aber meinete, es habe der Paſtor freilich wegen eines Stück Ackergrundes 8 *

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_aquis_1877/129>, abgerufen am 24.11.2024.