Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.Rathhausthurme Amsterdams und sah am Hafen -- Es ist doch anders kommen. In meinen Gedanken war ich allmählich in Da ich aus solchen Worten abnahm, daß Rathhausthurme Amſterdams und ſah am Hafen — Es iſt doch anders kommen. In meinen Gedanken war ich allmählich in Da ich aus ſolchen Worten abnahm, daß <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0103" n="89"/> Rathhausthurme Amſterdams und ſah am Hafen<lb/> meine Freunde aus dem Gewühl hervorbrechen<lb/> und mich und meine ſchöne Frau mit hellem<lb/> Zuruf grüßen und im Triumph nach unſerem<lb/> kleinen, aber trauten Heim geleiten. Mein Herz<lb/> war voll von Muth und Hoffnung; und kräftiger<lb/> und raſcher ſchritt ich aus, als könnte ich bälder<lb/> ſo das Glück erreichen.</p><lb/> <p>— Es iſt doch anders kommen.</p><lb/> <p>In meinen Gedanken war ich allmählich in<lb/> das Dorf hinabgelanget und trat hier in Hans<lb/> Ottſens Krug, von wo ich in der Nacht ſo jäh¬<lb/> lings hatte flüchten müſſen. — „Ei, Meiſter<lb/> Johannes,“ rief der Alte auf der Tenne mir<lb/> entgegen; „was hattet Ihr doch geſtern mit un¬<lb/> ſeren geſtrengen Junkern? Ich war juſt draußen<lb/> bei dem Ausſchank; aber da ich wieder eintrat,<lb/> flucheten ſie ſchier grauſam gegen Euch; und<lb/> auch die Hunde raſeten an der Thür, die Ihr<lb/> hinter Euch in's Schloß geworfen hattet.“</p><lb/> <p>Da ich aus ſolchen Worten abnahm, daß<lb/> der Alte den Handel nicht wohl begriffen habe,<lb/></p> </body> </text> </TEI> [89/0103]
Rathhausthurme Amſterdams und ſah am Hafen
meine Freunde aus dem Gewühl hervorbrechen
und mich und meine ſchöne Frau mit hellem
Zuruf grüßen und im Triumph nach unſerem
kleinen, aber trauten Heim geleiten. Mein Herz
war voll von Muth und Hoffnung; und kräftiger
und raſcher ſchritt ich aus, als könnte ich bälder
ſo das Glück erreichen.
— Es iſt doch anders kommen.
In meinen Gedanken war ich allmählich in
das Dorf hinabgelanget und trat hier in Hans
Ottſens Krug, von wo ich in der Nacht ſo jäh¬
lings hatte flüchten müſſen. — „Ei, Meiſter
Johannes,“ rief der Alte auf der Tenne mir
entgegen; „was hattet Ihr doch geſtern mit un¬
ſeren geſtrengen Junkern? Ich war juſt draußen
bei dem Ausſchank; aber da ich wieder eintrat,
flucheten ſie ſchier grauſam gegen Euch; und
auch die Hunde raſeten an der Thür, die Ihr
hinter Euch in's Schloß geworfen hattet.“
Da ich aus ſolchen Worten abnahm, daß
der Alte den Handel nicht wohl begriffen habe,
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