Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.und werden dem Lande auf mancherley Weise Interessant für den Beobachter sind auch und werden dem Lande auf mancherley Weiſe Intereſſant fuͤr den Beobachter ſind auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0520" n="502"/> und werden dem Lande auf mancherley Weiſe<lb/> nuͤtzlich.</p><lb/> <p>Intereſſant fuͤr den Beobachter ſind auch<lb/> die <hi rendition="#g">Orientalen</hi>, die ſich hier von Zeit zu<lb/> Zeit einfinden und mit deren Eigenthuͤmlichkei-<lb/> ten man hier naͤher bekannt werden kann.<lb/> Waͤhrend des letzten Krieges ſah man haͤufig<lb/> gefangene Tuͤrken beyder Geſchlechter. Dieſe<lb/> Menſchen, welche durch ihr Schickſal aus den<lb/> ſuͤdlichſten Provinzen von Europa und aus<lb/> dem wolluͤſtigen aſiatiſchen Klima unter den<lb/> ſechzigſten Grad der Breite verſetzt wurden,<lb/> haben hier durchgehends eine Behandlung ge-<lb/> noſſen, die der Menſchlichkeit und Aufklaͤrung<lb/> unſers Jahrhunderts zur Ehre gereicht. Sie<lb/> lebten ſtill und friedlich unter ihren großmuͤ-<lb/> thigen Ueberwindern, lernten ſo viel von der<lb/> Landesſprache, daß ſie ſich nothduͤrftig verſtaͤnd-<lb/> lich machen konnten, und durften Theil an<lb/> allen oͤffentlichen Ergoͤtzungen nehmen. Den<lb/> Vornehmern unter ihnen waren Geſellſchafter<lb/> zugeordnet, die fuͤr ihre Beduͤrfniſſe ſorgen,<lb/> ihnen in allen Verlegenheiten aushelfen, und<lb/> ſie mit den merkwuͤrdigſten Gegenſtaͤnden die-<lb/> ſer Reſidenz bekannt machen mußten. Vor-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [502/0520]
und werden dem Lande auf mancherley Weiſe
nuͤtzlich.
Intereſſant fuͤr den Beobachter ſind auch
die Orientalen, die ſich hier von Zeit zu
Zeit einfinden und mit deren Eigenthuͤmlichkei-
ten man hier naͤher bekannt werden kann.
Waͤhrend des letzten Krieges ſah man haͤufig
gefangene Tuͤrken beyder Geſchlechter. Dieſe
Menſchen, welche durch ihr Schickſal aus den
ſuͤdlichſten Provinzen von Europa und aus
dem wolluͤſtigen aſiatiſchen Klima unter den
ſechzigſten Grad der Breite verſetzt wurden,
haben hier durchgehends eine Behandlung ge-
noſſen, die der Menſchlichkeit und Aufklaͤrung
unſers Jahrhunderts zur Ehre gereicht. Sie
lebten ſtill und friedlich unter ihren großmuͤ-
thigen Ueberwindern, lernten ſo viel von der
Landesſprache, daß ſie ſich nothduͤrftig verſtaͤnd-
lich machen konnten, und durften Theil an
allen oͤffentlichen Ergoͤtzungen nehmen. Den
Vornehmern unter ihnen waren Geſellſchafter
zugeordnet, die fuͤr ihre Beduͤrfniſſe ſorgen,
ihnen in allen Verlegenheiten aushelfen, und
ſie mit den merkwuͤrdigſten Gegenſtaͤnden die-
ſer Reſidenz bekannt machen mußten. Vor-
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