Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.wenige durchaus schöne Equipagen. Selbst die Zweiter Theil. C c
wenige durchaus ſchoͤne Equipagen. Selbſt die Zweiter Theil. C c
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0419" n="401"/> wenige durchaus ſchoͤne Equipagen. Selbſt die<lb/> Großen und Reichen fahren haͤufig mit Mieth-<lb/> pferden, um bey weiten Wegen, bey ſchlechtem<lb/> Wetter und bey der außerordentlichen Schnel-<lb/> ligkeit mit welcher man hier faͤhrt, ihrer beſ-<lb/> ſern und theuern Pferde zu ſchonen. Daher<lb/> iſt es auch ein gewoͤhnlicher Anblick, einen<lb/> praͤchtigen oder eleganten Wagen mit vier bis<lb/> ſechs elenden Maͤhren beſpannt zu ſehen, die<lb/> oft von ungleicher Farbe, und ſtatt des Ge-<lb/> ſchirrs mit Stricken an den Wagen gebunden<lb/> ſind. Unter dem Kutſcherbock ragt ein Buͤn-<lb/> del Heu hervor, weil die Miethpferde ſelten<lb/> abgelaſſen werden, ſondern den ganzen Tag<lb/> und oft die halbe Nacht auf der Gaſſe und<lb/> an den Haͤuſern halten muͤſſen. Nicht ſelten<lb/> kontraſtirt der zerriſſene ſchmutzige Kittel des<lb/> Iswoſchtſchiks mit der praͤchtigen Livree hin-<lb/> ter dem Wagen. An feſtlichen Tagen hinge-<lb/> gen wird die Menge geſchmackvoller ſchoͤner<lb/> Equipagen ſichtbar. Die Großen fahren als-<lb/> dann haͤufig mir deutſchen Zuͤgen; aber auch<lb/> der ruſſiſche Anſpann faͤllt ſehr vortheilhaft ins<lb/> Auge, wenn er gut und ſauber iſt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Zweiter Theil. C c</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [401/0419]
wenige durchaus ſchoͤne Equipagen. Selbſt die
Großen und Reichen fahren haͤufig mit Mieth-
pferden, um bey weiten Wegen, bey ſchlechtem
Wetter und bey der außerordentlichen Schnel-
ligkeit mit welcher man hier faͤhrt, ihrer beſ-
ſern und theuern Pferde zu ſchonen. Daher
iſt es auch ein gewoͤhnlicher Anblick, einen
praͤchtigen oder eleganten Wagen mit vier bis
ſechs elenden Maͤhren beſpannt zu ſehen, die
oft von ungleicher Farbe, und ſtatt des Ge-
ſchirrs mit Stricken an den Wagen gebunden
ſind. Unter dem Kutſcherbock ragt ein Buͤn-
del Heu hervor, weil die Miethpferde ſelten
abgelaſſen werden, ſondern den ganzen Tag
und oft die halbe Nacht auf der Gaſſe und
an den Haͤuſern halten muͤſſen. Nicht ſelten
kontraſtirt der zerriſſene ſchmutzige Kittel des
Iswoſchtſchiks mit der praͤchtigen Livree hin-
ter dem Wagen. An feſtlichen Tagen hinge-
gen wird die Menge geſchmackvoller ſchoͤner
Equipagen ſichtbar. Die Großen fahren als-
dann haͤufig mir deutſchen Zuͤgen; aber auch
der ruſſiſche Anſpann faͤllt ſehr vortheilhaft ins
Auge, wenn er gut und ſauber iſt.
Zweiter Theil. C c
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