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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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Eßwaaren und ein hinlänglicher Vorrath an
Getränken wurden hier der Willkühr des Pö-
bels preis gegeben.

Die Kaiserinn trat in das Vestibüle, und
plötzlich begann eine rauschende Musik, die sich
von der Höhe der Gallerie in den weiten Saal
ergoß. Das Orchester war mit dreyhundert
Personen besetzt, und Instrumente wechselten
mit Menschenstimmen. -- Einige Augenblicke
nachher begab sich die Kaiserinn in den Haupt-
saal und die anwesende Menge folgte ihr nach.
Sie nahm ihren Sitz auf einem etwas erhöh-
ten Platz, der mit transparenten Vorstellun-
gen verziert war; das Publikum vertheilte sich
unter den Kolonnaden und in den Logen, und
nun begann die zweyte Scene dieses außeror-
dentlichen Schauspiels. Vierundzwanzig Paare
der reizendsten Mädchen und Jünglinge aus
edlen Geschlechtern, unter welchen sich auch
die Großfürsten Alexander und Konstan-
tin
befanden, eröffneten eine Quadrille. Alle
waren weiß gekleidet, und nur durch die Far-
ben ihrer Gürtel und Scherpen unterschieden.
Der Werth ihres Schmucks ward auf zehn
Millionen geschätzt. Die Musik nach welcher

Eßwaaren und ein hinlaͤnglicher Vorrath an
Getraͤnken wurden hier der Willkuͤhr des Poͤ-
bels preis gegeben.

Die Kaiſerinn trat in das Veſtibuͤle, und
ploͤtzlich begann eine rauſchende Muſik, die ſich
von der Hoͤhe der Gallerie in den weiten Saal
ergoß. Das Orcheſter war mit dreyhundert
Perſonen beſetzt, und Inſtrumente wechſelten
mit Menſchenſtimmen. — Einige Augenblicke
nachher begab ſich die Kaiſerinn in den Haupt-
ſaal und die anweſende Menge folgte ihr nach.
Sie nahm ihren Sitz auf einem etwas erhoͤh-
ten Platz, der mit transparenten Vorſtellun-
gen verziert war; das Publikum vertheilte ſich
unter den Kolonnaden und in den Logen, und
nun begann die zweyte Scene dieſes außeror-
dentlichen Schauſpiels. Vierundzwanzig Paare
der reizendſten Maͤdchen und Juͤnglinge aus
edlen Geſchlechtern, unter welchen ſich auch
die Großfuͤrſten Alexander und Konſtan-
tin
befanden, eroͤffneten eine Quadrille. Alle
waren weiß gekleidet, und nur durch die Far-
ben ihrer Guͤrtel und Scherpen unterſchieden.
Der Werth ihres Schmucks ward auf zehn
Millionen geſchaͤtzt. Die Muſik nach welcher

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[350/0368] Eßwaaren und ein hinlaͤnglicher Vorrath an Getraͤnken wurden hier der Willkuͤhr des Poͤ- bels preis gegeben. Die Kaiſerinn trat in das Veſtibuͤle, und ploͤtzlich begann eine rauſchende Muſik, die ſich von der Hoͤhe der Gallerie in den weiten Saal ergoß. Das Orcheſter war mit dreyhundert Perſonen beſetzt, und Inſtrumente wechſelten mit Menſchenſtimmen. — Einige Augenblicke nachher begab ſich die Kaiſerinn in den Haupt- ſaal und die anweſende Menge folgte ihr nach. Sie nahm ihren Sitz auf einem etwas erhoͤh- ten Platz, der mit transparenten Vorſtellun- gen verziert war; das Publikum vertheilte ſich unter den Kolonnaden und in den Logen, und nun begann die zweyte Scene dieſes außeror- dentlichen Schauſpiels. Vierundzwanzig Paare der reizendſten Maͤdchen und Juͤnglinge aus edlen Geſchlechtern, unter welchen ſich auch die Großfuͤrſten Alexander und Konſtan- tin befanden, eroͤffneten eine Quadrille. Alle waren weiß gekleidet, und nur durch die Far- ben ihrer Guͤrtel und Scherpen unterſchieden. Der Werth ihres Schmucks ward auf zehn Millionen geſchaͤtzt. Die Muſik nach welcher

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/368>, abgerufen am 23.11.2024.