Den Beschluß dieses Abschnitts mag eine kurze Erzählung des merkwürdigen Festes ma- chen, welches Fürst Potemkin der Taurier bey seiner letzten Anwesenheit in der Residenz zu Ehren der Beherrscherinn des russischen Reiches in seinem Pantheon *) gab. Mit Lorbeeren bekränzt und von Siegen ermüdet eilte der Feldherr nach der Residenz zurück, um seines Triumphs unter dem Sonnenblick der Majestät zu genießen, und in den Zirkeln der Freude die ihn erwarteten, das blutige Schlachtfeld auf einen Augenblick zu verges- sen. Eine dunkle Ahndung schien ihm zu sa- gen, daß dies die letzten Augenblicke seyn wür- den, die er auf dem glänzenden Schauplatz seiner Größe zubringen dürfte, und diese zu genießen war sein Zweck. Er entwarf den Plan zu einem Feste, welches ihm die Gele- genheit verschaffen sollte, der erhabenen Schöp- ferinn seines Glücks in seinem eignen Hause, vor den Augen des ganzen versammelten Hofes
*) Die Beschreibung dieses Pallasts, ohne welche die folgende Schilderung mangelhaft seyn würde, findet sich im ersten Theil, S. 59 folg.
Den Beſchluß dieſes Abſchnitts mag eine kurze Erzaͤhlung des merkwuͤrdigen Feſtes ma- chen, welches Fuͤrſt Potemkin der Taurier bey ſeiner letzten Anweſenheit in der Reſidenz zu Ehren der Beherrſcherinn des ruſſiſchen Reiches in ſeinem Pantheon *) gab. Mit Lorbeeren bekraͤnzt und von Siegen ermuͤdet eilte der Feldherr nach der Reſidenz zuruͤck, um ſeines Triumphs unter dem Sonnenblick der Majeſtaͤt zu genießen, und in den Zirkeln der Freude die ihn erwarteten, das blutige Schlachtfeld auf einen Augenblick zu vergeſ- ſen. Eine dunkle Ahndung ſchien ihm zu ſa- gen, daß dies die letzten Augenblicke ſeyn wuͤr- den, die er auf dem glaͤnzenden Schauplatz ſeiner Groͤße zubringen duͤrfte, und dieſe zu genießen war ſein Zweck. Er entwarf den Plan zu einem Feſte, welches ihm die Gele- genheit verſchaffen ſollte, der erhabenen Schoͤp- ferinn ſeines Gluͤcks in ſeinem eignen Hauſe, vor den Augen des ganzen verſammelten Hofes
*) Die Beſchreibung dieſes Pallaſts, ohne welche die folgende Schilderung mangelhaft ſeyn wuͤrde, findet ſich im erſten Theil, S. 59 folg.
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Den Beſchluß dieſes Abſchnitts mag eine
kurze Erzaͤhlung des merkwuͤrdigen Feſtes ma-
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bey ſeiner letzten Anweſenheit in der Reſidenz
zu Ehren der Beherrſcherinn des ruſſiſchen
Reiches in ſeinem Pantheon *) gab. Mit
Lorbeeren bekraͤnzt und von Siegen ermuͤdet
eilte der Feldherr nach der Reſidenz zuruͤck,
um ſeines Triumphs unter dem Sonnenblick
der Majeſtaͤt zu genießen, und in den Zirkeln
der Freude die ihn erwarteten, das blutige
Schlachtfeld auf einen Augenblick zu vergeſ-
ſen. Eine dunkle Ahndung ſchien ihm zu ſa-
gen, daß dies die letzten Augenblicke ſeyn wuͤr-
den, die er auf dem glaͤnzenden Schauplatz
ſeiner Groͤße zubringen duͤrfte, und dieſe zu
genießen war ſein Zweck. Er entwarf den
Plan zu einem Feſte, welches ihm die Gele-
genheit verſchaffen ſollte, der erhabenen Schoͤp-
ferinn ſeines Gluͤcks in ſeinem eignen Hauſe,
vor den Augen des ganzen verſammelten Hofes
*) Die Beſchreibung dieſes Pallaſts, ohne welche die
folgende Schilderung mangelhaft ſeyn wuͤrde, findet ſich
im erſten Theil, S. 59 folg.
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/366>, abgerufen am 25.11.2024.
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