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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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die widersprechendsten Elemente sich unaufhör-
lich mit einander gatten; den Kanal mit
Fahrzeugen bedeckt, die bis an den Wimpel er-
leuchtet sind; am Gestade eine riesenmäßige
Feuerpyramide, und hinter derselben das
schwarze Meer, an dessen Horizont eine Flotte
von Kriegsschiffen schwebt. Die Wasserströme
der Kaskaden wälzen sich über buntfarbige
Lampen, die Blätter der Bäume zittern im
Schimmer von Millionen gebrochener Licht-
stralen, und selbst der Sand scheint die flam-
mende Bewegung des Elements nachzuahmen,
mit welchem er überall, ich möchte sagen,
durchwirkt ist.

Mitten unter diesen Wundern der Feerey
wandeln Tausende von Menschen, deren Fuß-
tritte kaum hörbar sind, und die in ihren
schwarzen seidenen Gewändern den Schatten
der Unterwelt gleichen. Hie und da schallt
aus dem Gehölze die unaussprechlich sanfte
und majestätische Harmonie der russischen Jagd-
musik, deren Töne in der reinen Abendlust
verhallen. Mit dem mäßigsten Antheil von
Einbildungskraft versetzt man sich hier an die
Ufer der elysischen Gesilde, vorzüglich, wenn

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die widerſprechendſten Elemente ſich unaufhoͤr-
lich mit einander gatten; den Kanal mit
Fahrzeugen bedeckt, die bis an den Wimpel er-
leuchtet ſind; am Geſtade eine rieſenmaͤßige
Feuerpyramide, und hinter derſelben das
ſchwarze Meer, an deſſen Horizont eine Flotte
von Kriegsſchiffen ſchwebt. Die Waſſerſtroͤme
der Kaskaden waͤlzen ſich uͤber buntfarbige
Lampen, die Blaͤtter der Baͤume zittern im
Schimmer von Millionen gebrochener Licht-
ſtralen, und ſelbſt der Sand ſcheint die flam-
mende Bewegung des Elements nachzuahmen,
mit welchem er uͤberall, ich moͤchte ſagen,
durchwirkt iſt.

Mitten unter dieſen Wundern der Feerey
wandeln Tauſende von Menſchen, deren Fuß-
tritte kaum hoͤrbar ſind, und die in ihren
ſchwarzen ſeidenen Gewaͤndern den Schatten
der Unterwelt gleichen. Hie und da ſchallt
aus dem Gehoͤlze die unausſprechlich ſanfte
und majeſtaͤtiſche Harmonie der ruſſiſchen Jagd-
muſik, deren Toͤne in der reinen Abendluſt
verhallen. Mit dem maͤßigſten Antheil von
Einbildungskraft verſetzt man ſich hier an die
Ufer der elyſiſchen Geſilde, vorzuͤglich, wenn

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[345/0363] die widerſprechendſten Elemente ſich unaufhoͤr- lich mit einander gatten; den Kanal mit Fahrzeugen bedeckt, die bis an den Wimpel er- leuchtet ſind; am Geſtade eine rieſenmaͤßige Feuerpyramide, und hinter derſelben das ſchwarze Meer, an deſſen Horizont eine Flotte von Kriegsſchiffen ſchwebt. Die Waſſerſtroͤme der Kaskaden waͤlzen ſich uͤber buntfarbige Lampen, die Blaͤtter der Baͤume zittern im Schimmer von Millionen gebrochener Licht- ſtralen, und ſelbſt der Sand ſcheint die flam- mende Bewegung des Elements nachzuahmen, mit welchem er uͤberall, ich moͤchte ſagen, durchwirkt iſt. Mitten unter dieſen Wundern der Feerey wandeln Tauſende von Menſchen, deren Fuß- tritte kaum hoͤrbar ſind, und die in ihren ſchwarzen ſeidenen Gewaͤndern den Schatten der Unterwelt gleichen. Hie und da ſchallt aus dem Gehoͤlze die unausſprechlich ſanfte und majeſtaͤtiſche Harmonie der ruſſiſchen Jagd- muſik, deren Toͤne in der reinen Abendluſt verhallen. Mit dem maͤßigſten Antheil von Einbildungskraft verſetzt man ſich hier an die Ufer der elyſiſchen Geſilde, vorzuͤglich, wenn Y 5

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/363>, abgerufen am 23.11.2024.