Zuschauer ist im Speisesaal eine Gallerie, wo sie ungestöhrt zusehen und des Anblicks der Pracht, so wie des Vergnügens der trefflichen Musik genießen können. Auch bey öffentlichen Hofmaskaraden ist das Publikum von der Theilnahme nicht ausgeschlossen. Gewöhnlich werden mehrere tausend Billets ausgetheilt und das Gewühl von Menschen ist unbe- schreiblich. Nicht selten geben auch einige un- ter den Großen öffentliche Feste, die zuweilen zwey bis drey Tage dauern, und zu welchen erst der Adel, dann die Kaufmannschaft, u. s. w. eingeladen wird.
Interessanter und merkwürdiger sind die Maskaraden in Peterhof, die jetzt selt- ner als ehemals statt haben. Der Zeitpunkt dieser Feste fällt in die schönste Jahrszeit, denn sie werden gegen das Ende des Juny, am Namenstage des Thronfolgers, gefeyert. Alles was empfänglich für Genuß ist, verläßt alsdann die Stadt, um Theil an einem Ver- gnügen zu nehmen, das wirklich einzig genannt zu werden verdient. Die Heerstraße ist mit Equipagen, Reitern und Fußgängern so bedeckt, daß diese einer großen Karavane gleichen.
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Zuſchauer iſt im Speiſeſaal eine Gallerie, wo ſie ungeſtoͤhrt zuſehen und des Anblicks der Pracht, ſo wie des Vergnuͤgens der trefflichen Muſik genießen koͤnnen. Auch bey oͤffentlichen Hofmaskaraden iſt das Publikum von der Theilnahme nicht ausgeſchloſſen. Gewoͤhnlich werden mehrere tauſend Billets ausgetheilt und das Gewuͤhl von Menſchen iſt unbe- ſchreiblich. Nicht ſelten geben auch einige un- ter den Großen oͤffentliche Feſte, die zuweilen zwey bis drey Tage dauern, und zu welchen erſt der Adel, dann die Kaufmannſchaft, u. ſ. w. eingeladen wird.
Intereſſanter und merkwuͤrdiger ſind die Maskaraden in Peterhof, die jetzt ſelt- ner als ehemals ſtatt haben. Der Zeitpunkt dieſer Feſte faͤllt in die ſchoͤnſte Jahrszeit, denn ſie werden gegen das Ende des Juny, am Namenstage des Thronfolgers, gefeyert. Alles was empfaͤnglich fuͤr Genuß iſt, verlaͤßt alsdann die Stadt, um Theil an einem Ver- gnuͤgen zu nehmen, das wirklich einzig genannt zu werden verdient. Die Heerſtraße iſt mit Equipagen, Reitern und Fußgaͤngern ſo bedeckt, daß dieſe einer großen Karavane gleichen.
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Zuſchauer iſt im Speiſeſaal eine Gallerie, wo
ſie ungeſtoͤhrt zuſehen und des Anblicks der
Pracht, ſo wie des Vergnuͤgens der trefflichen
Muſik genießen koͤnnen. Auch bey oͤffentlichen
Hofmaskaraden iſt das Publikum von der
Theilnahme nicht ausgeſchloſſen. Gewoͤhnlich
werden mehrere tauſend Billets ausgetheilt
und das Gewuͤhl von Menſchen iſt unbe-
ſchreiblich. Nicht ſelten geben auch einige un-
ter den Großen oͤffentliche Feſte, die zuweilen
zwey bis drey Tage dauern, und zu welchen
erſt der Adel, dann die Kaufmannſchaft, u. ſ.
w. eingeladen wird.
Intereſſanter und merkwuͤrdiger ſind die
Maskaraden in Peterhof, die jetzt ſelt-
ner als ehemals ſtatt haben. Der Zeitpunkt
dieſer Feſte faͤllt in die ſchoͤnſte Jahrszeit,
denn ſie werden gegen das Ende des Juny,
am Namenstage des Thronfolgers, gefeyert.
Alles was empfaͤnglich fuͤr Genuß iſt, verlaͤßt
alsdann die Stadt, um Theil an einem Ver-
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zu werden verdient. Die Heerſtraße iſt mit
Equipagen, Reitern und Fußgaͤngern ſo bedeckt,
daß dieſe einer großen Karavane gleichen.
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/361>, abgerufen am 22.11.2024.
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