Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.Vergnügen, welches er um sich her verbreitet, Unter den reizendsten Spaziergängen außer- Vergnuͤgen, welches er um ſich her verbreitet, Unter den reizendſten Spaziergaͤngen außer- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0328" n="310"/> Vergnuͤgen, welches er um ſich her verbreitet,<lb/> und ſeine Toͤchter fangen zuweilen ſelbſt den<lb/> Tanz mit irgend einer anweſenden Mannsper-<lb/> ſon an. Daß der Genuß aller dieſer Ergoͤz-<lb/> zungen unentgeldlich iſt, brauche ich wol nicht<lb/> zu erinnern.</p><lb/> <p>Unter den reizendſten Spaziergaͤngen außer-<lb/> halb der Stadt wuͤrde der <hi rendition="#g">peterhofſche<lb/> Weg</hi> unſtreitig den erſten Platz verdienen,<lb/> wenn ſeine Vorzuͤge nicht durch den erſticken-<lb/> den Staub, den die unaufhoͤrlich vorbeyrollen-<lb/> den Equipagen verurſachen, vermindert wuͤr-<lb/> den. So groß dieſe Unbequemlichkeit iſt, ſo<lb/> haͤlt ſie doch den vornehmſten und glaͤnzendſten<lb/> Theil der Einwohner nicht ab, dieſe Gegend<lb/> zu dem vorzuͤglichſten Sammelplatz ihres Ver-<lb/> gnuͤgens zu machen. Meine Leſer wiſſen aus<lb/> der Beſchreibung dieſer praͤchtigen Heerſtraße,<lb/> daß ſie zu beyden Seiten mit den geſchmack-<lb/> vollſten und ſchoͤnſten Landhaͤuſern bekraͤnzt iſt.<lb/> Die mehreſten derſelben gehoͤren Privatleuten,<lb/> die ſie zu ihrem und ihrer Freunde Vergnuͤ-<lb/> gen auf eine ſehr gaſtfreye Art benutzen. Aber<lb/> mit noch groͤßerer Liberalitaͤt machen einige<lb/> Herren von Stande ihre Gaͤrten zu oͤffentli-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0328]
Vergnuͤgen, welches er um ſich her verbreitet,
und ſeine Toͤchter fangen zuweilen ſelbſt den
Tanz mit irgend einer anweſenden Mannsper-
ſon an. Daß der Genuß aller dieſer Ergoͤz-
zungen unentgeldlich iſt, brauche ich wol nicht
zu erinnern.
Unter den reizendſten Spaziergaͤngen außer-
halb der Stadt wuͤrde der peterhofſche
Weg unſtreitig den erſten Platz verdienen,
wenn ſeine Vorzuͤge nicht durch den erſticken-
den Staub, den die unaufhoͤrlich vorbeyrollen-
den Equipagen verurſachen, vermindert wuͤr-
den. So groß dieſe Unbequemlichkeit iſt, ſo
haͤlt ſie doch den vornehmſten und glaͤnzendſten
Theil der Einwohner nicht ab, dieſe Gegend
zu dem vorzuͤglichſten Sammelplatz ihres Ver-
gnuͤgens zu machen. Meine Leſer wiſſen aus
der Beſchreibung dieſer praͤchtigen Heerſtraße,
daß ſie zu beyden Seiten mit den geſchmack-
vollſten und ſchoͤnſten Landhaͤuſern bekraͤnzt iſt.
Die mehreſten derſelben gehoͤren Privatleuten,
die ſie zu ihrem und ihrer Freunde Vergnuͤ-
gen auf eine ſehr gaſtfreye Art benutzen. Aber
mit noch groͤßerer Liberalitaͤt machen einige
Herren von Stande ihre Gaͤrten zu oͤffentli-
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