Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.genstände unterhaltenden Spaziergang bieten Zu den weniger besuchten Promenaden in- genſtaͤnde unterhaltenden Spaziergang bieten Zu den weniger beſuchten Promenaden in- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0324" n="306"/> genſtaͤnde unterhaltenden Spaziergang bieten<lb/> die <hi rendition="#g">Trottoirs des Fontankakanals</hi> an,<lb/> die in einer Laͤnge von beynahe ſechs Werſten<lb/> ununterbrochen fortlaufen. Beſonders ange-<lb/> nehm wird mir dieſe Promenade durch den<lb/> Anblick der taͤglichen Verſchoͤnerungen und der<lb/> Wirkungen des außerordentlichen Baugeiſtes,<lb/> der nirgend ſo ſehr als hier in ſeinem Glanze<lb/> erſcheint. Jeder neue Beſuch, den ich dieſer<lb/> Gegend nach einem kurzen Zeitraum abſtatte,<lb/> gewaͤhrt neue Ueberraſchung und erzwingt<lb/> groͤßeres Erſtaunen. Pallaͤſte ketten ſich an<lb/> Pallaͤſte, ganze Felder werden in einigen Som-<lb/> mermonaten mit Haͤuſern bedeckt, und alle<lb/> dieſe Entſtehungen verbinden den edelſten Ge-<lb/> ſchmack in der Baukunſt mit dem hoͤchſten<lb/> Raffinement fuͤr Bequemlichkeit und Noth-<lb/> durft. Welche Stadt in unſerm Welttheil<lb/> darf ſich mit St. Petersburg meſſen, wenn<lb/> dieſe Gaſſe vollendet ſeyn wird!</p><lb/> <p>Zu den weniger beſuchten Promenaden in-<lb/> nerhalb der Reſidenz gehoͤrt der kaiſerliche<lb/><hi rendition="#g">italieniſche Garten</hi> auf dem Stuͤckhofe.<lb/> Beſchraͤnkt in ſeinem Umfange, einfoͤrmig in<lb/> ſeiner Anlage und vernachlaͤſſigt wie er iſt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [306/0324]
genſtaͤnde unterhaltenden Spaziergang bieten
die Trottoirs des Fontankakanals an,
die in einer Laͤnge von beynahe ſechs Werſten
ununterbrochen fortlaufen. Beſonders ange-
nehm wird mir dieſe Promenade durch den
Anblick der taͤglichen Verſchoͤnerungen und der
Wirkungen des außerordentlichen Baugeiſtes,
der nirgend ſo ſehr als hier in ſeinem Glanze
erſcheint. Jeder neue Beſuch, den ich dieſer
Gegend nach einem kurzen Zeitraum abſtatte,
gewaͤhrt neue Ueberraſchung und erzwingt
groͤßeres Erſtaunen. Pallaͤſte ketten ſich an
Pallaͤſte, ganze Felder werden in einigen Som-
mermonaten mit Haͤuſern bedeckt, und alle
dieſe Entſtehungen verbinden den edelſten Ge-
ſchmack in der Baukunſt mit dem hoͤchſten
Raffinement fuͤr Bequemlichkeit und Noth-
durft. Welche Stadt in unſerm Welttheil
darf ſich mit St. Petersburg meſſen, wenn
dieſe Gaſſe vollendet ſeyn wird!
Zu den weniger beſuchten Promenaden in-
nerhalb der Reſidenz gehoͤrt der kaiſerliche
italieniſche Garten auf dem Stuͤckhofe.
Beſchraͤnkt in ſeinem Umfange, einfoͤrmig in
ſeiner Anlage und vernachlaͤſſigt wie er iſt,
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