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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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frohlockend Thränen weinte.
Kurz, dieser wollt' Arbusen,
gesalzne Gurken jener.
Doch, zeigen möge hier
die Muse, daß ich nie
die Zahl der Schmeichler mehrte,
und nie für Geld verkaufte
die Waare meines Herzens;
daß ich dir nicht aus fremden
Ambaren Schmuck und Kleider
verstohlen zugeschnitten.
Nur die gekrönte Tugend,
nur das was du gethan,
hab' ich allein gesungen.
Die ganze Welt war Zeuge.
Denn groß sind deine Thaten.
Ich habe sie gesungen;
und werde stets sie singen,
die Wahrheit scherzend plaudern,
die Lieder der Tataren
dem Strom der Zeit entreißen,
gleich einem Stral des Lichtes
sie auf die Nachwelt bringen,
dein Bild in den Gestirnen
dem späten Enkel zeigen;
ich will dich rühmen, preisen,

Zweiter Theil. Q

frohlockend Thraͤnen weinte.
Kurz, dieſer wollt’ Arbuſen,
geſalzne Gurken jener.
Doch, zeigen moͤge hier
die Muſe, daß ich nie
die Zahl der Schmeichler mehrte,
und nie fuͤr Geld verkaufte
die Waare meines Herzens;
daß ich dir nicht aus fremden
Ambaren Schmuck und Kleider
verſtohlen zugeſchnitten.
Nur die gekroͤnte Tugend,
nur das was du gethan,
hab’ ich allein geſungen.
Die ganze Welt war Zeuge.
Denn groß ſind deine Thaten.
Ich habe ſie geſungen;
und werde ſtets ſie ſingen,
die Wahrheit ſcherzend plaudern,
die Lieder der Tataren
dem Strom der Zeit entreißen,
gleich einem Stral des Lichtes
ſie auf die Nachwelt bringen,
dein Bild in den Geſtirnen
dem ſpaͤten Enkel zeigen;
ich will dich ruͤhmen, preiſen,

Zweiter Theil. Q
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[241/0257] frohlockend Thraͤnen weinte. Kurz, dieſer wollt’ Arbuſen, geſalzne Gurken jener. Doch, zeigen moͤge hier die Muſe, daß ich nie die Zahl der Schmeichler mehrte, und nie fuͤr Geld verkaufte die Waare meines Herzens; daß ich dir nicht aus fremden Ambaren Schmuck und Kleider verſtohlen zugeſchnitten. Nur die gekroͤnte Tugend, nur das was du gethan, hab’ ich allein geſungen. Die ganze Welt war Zeuge. Denn groß ſind deine Thaten. Ich habe ſie geſungen; und werde ſtets ſie ſingen, die Wahrheit ſcherzend plaudern, die Lieder der Tataren dem Strom der Zeit entreißen, gleich einem Stral des Lichtes ſie auf die Nachwelt bringen, dein Bild in den Geſtirnen dem ſpaͤten Enkel zeigen; ich will dich ruͤhmen, preiſen, Zweiter Theil. Q

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/257>, abgerufen am 24.11.2024.