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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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nun noch die Musterkarte von Physiognomien!
Von der letzten Grenze der schönen Bildung
nach unsern Begriffen, durch alle Stufen des
Abentheuerlichen, Verzerrten, Stupiden, Thie-
rischen, bis zum Gipfel des Häßlichen hinan,
findet man hier das Menschenantlitz modifizirt.
Lange und runde Köpfe, platte und aufgestutzte
Nasen, Schweins- und Kalbsaugen, bärtige
und unbärtige Kinnbacken wechseln in grotesker
Mannigfaltigkeit ab.

In einem der Gewölbe findet man Klei-
der, Zeuge und Geräthschaften aus Otaheite
und den Südseeinseln; einen kamtschadalischen
Schlitten mit allem was zum Anspann der
Hunde gehört, und ähnliche Merkwürdigkeiten
aus entfernten oder bisher unbekannten Län-
dern.

Eine der interessantesten Parthieen des Mu-
seums für jede Gattung von Zuschauern ist un-
streitig das Kabinett Peters des Gros-
sen. Das vollkommen ähnliche, vom Grafen
Rastrelli in Wachs poussirte Bild des Kai-
sers ist hier in sitzender Stellung unter einem
Thronhimmel befindlich. Alle Gegenstände,
die es umgeben, haben eine Art historischer

nun noch die Muſterkarte von Phyſiognomien!
Von der letzten Grenze der ſchoͤnen Bildung
nach unſern Begriffen, durch alle Stufen des
Abentheuerlichen, Verzerrten, Stupiden, Thie-
riſchen, bis zum Gipfel des Haͤßlichen hinan,
findet man hier das Menſchenantlitz modifizirt.
Lange und runde Koͤpfe, platte und aufgeſtutzte
Naſen, Schweins- und Kalbsaugen, baͤrtige
und unbaͤrtige Kinnbacken wechſeln in grotesker
Mannigfaltigkeit ab.

In einem der Gewoͤlbe findet man Klei-
der, Zeuge und Geraͤthſchaften aus Otaheite
und den Suͤdſeeinſeln; einen kamtſchadaliſchen
Schlitten mit allem was zum Anſpann der
Hunde gehoͤrt, und aͤhnliche Merkwuͤrdigkeiten
aus entfernten oder bisher unbekannten Laͤn-
dern.

Eine der intereſſanteſten Parthieen des Mu-
ſeums fuͤr jede Gattung von Zuſchauern iſt un-
ſtreitig das Kabinett Peters des Groſ-
ſen. Das vollkommen aͤhnliche, vom Grafen
Raſtrelli in Wachs pouſſirte Bild des Kai-
ſers iſt hier in ſitzender Stellung unter einem
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[134/0150] nun noch die Muſterkarte von Phyſiognomien! Von der letzten Grenze der ſchoͤnen Bildung nach unſern Begriffen, durch alle Stufen des Abentheuerlichen, Verzerrten, Stupiden, Thie- riſchen, bis zum Gipfel des Haͤßlichen hinan, findet man hier das Menſchenantlitz modifizirt. Lange und runde Koͤpfe, platte und aufgeſtutzte Naſen, Schweins- und Kalbsaugen, baͤrtige und unbaͤrtige Kinnbacken wechſeln in grotesker Mannigfaltigkeit ab. In einem der Gewoͤlbe findet man Klei- der, Zeuge und Geraͤthſchaften aus Otaheite und den Suͤdſeeinſeln; einen kamtſchadaliſchen Schlitten mit allem was zum Anſpann der Hunde gehoͤrt, und aͤhnliche Merkwuͤrdigkeiten aus entfernten oder bisher unbekannten Laͤn- dern. Eine der intereſſanteſten Parthieen des Mu- ſeums fuͤr jede Gattung von Zuſchauern iſt un- ſtreitig das Kabinett Peters des Groſ- ſen. Das vollkommen aͤhnliche, vom Grafen Raſtrelli in Wachs pouſſirte Bild des Kai- ſers iſt hier in ſitzender Stellung unter einem Thronhimmel befindlich. Alle Gegenſtaͤnde, die es umgeben, haben eine Art hiſtoriſcher

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/150>, abgerufen am 25.11.2024.