Mittel hat, sich die Produkte der einheimi- schen Litteratur zu verschaffen, so ist es sehr wahrscheinlich, daß die Summe aller in russi- scher Sprache vorhandenen gedruckten Werke nicht viel über jene Anzahl hinausgeht. In- teressanter als diese fast durchaus sehr junge Sammlung, sind die russischen Hand- schriften, von denen die Bibliothek einen großen und fruchtbaren Reichthum besitzt. Un- ter den slavonischen Manuscripten sind die ältesten aus dem dreyzehnten Jahrhundert. Man findet eine zahlreiche Folge russischer Annalisten, und von dem wichtigsten dersel- ben, dem Nestor, ein Exemplar, das für das älteste aller vorhandenen gilt. Zu den lit- terarischen Kuriositäten gehört auch das älteste in slavonischer Sprache gedruckte Buch, ein Pentatevchus von 1519.
Ein anderer, noch unbenutzter, Schatz, den diese Bibliothek vor allen ihren Schwestern ausschließlich besitzt, besteht in einer beträcht- lichen Sammlung tangutischer und mon- golischer Manuscripte. Sie wurden im Jahr 1720 in Sibirien aufgefunden und nach St. Petersburg übersandt. Peter der Große
Mittel hat, ſich die Produkte der einheimi- ſchen Litteratur zu verſchaffen, ſo iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Summe aller in ruſſi- ſcher Sprache vorhandenen gedruckten Werke nicht viel uͤber jene Anzahl hinausgeht. In- tereſſanter als dieſe faſt durchaus ſehr junge Sammlung, ſind die ruſſiſchen Hand- ſchriften, von denen die Bibliothek einen großen und fruchtbaren Reichthum beſitzt. Un- ter den ſlavoniſchen Manuſcripten ſind die aͤlteſten aus dem dreyzehnten Jahrhundert. Man findet eine zahlreiche Folge ruſſiſcher Annaliſten, und von dem wichtigſten derſel- ben, dem Neſtor, ein Exemplar, das fuͤr das aͤlteſte aller vorhandenen gilt. Zu den lit- terariſchen Kurioſitaͤten gehoͤrt auch das aͤlteſte in ſlavoniſcher Sprache gedruckte Buch, ein Pentatevchus von 1519.
Ein anderer, noch unbenutzter, Schatz, den dieſe Bibliothek vor allen ihren Schweſtern ausſchließlich beſitzt, beſteht in einer betraͤcht- lichen Sammlung tangutiſcher und mon- goliſcher Manuſcripte. Sie wurden im Jahr 1720 in Sibirien aufgefunden und nach St. Petersburg uͤberſandt. Peter der Große
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Mittel hat, ſich die Produkte der einheimi-
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wahrſcheinlich, daß die Summe aller in ruſſi-
ſcher Sprache vorhandenen gedruckten Werke
nicht viel uͤber jene Anzahl hinausgeht. In-
tereſſanter als dieſe faſt durchaus ſehr junge
Sammlung, ſind die ruſſiſchen Hand-
ſchriften, von denen die Bibliothek einen
großen und fruchtbaren Reichthum beſitzt. Un-
ter den ſlavoniſchen Manuſcripten ſind
die aͤlteſten aus dem dreyzehnten Jahrhundert.
Man findet eine zahlreiche Folge ruſſiſcher
Annaliſten, und von dem wichtigſten derſel-
ben, dem Neſtor, ein Exemplar, das fuͤr
das aͤlteſte aller vorhandenen gilt. Zu den lit-
terariſchen Kurioſitaͤten gehoͤrt auch das aͤlteſte
in ſlavoniſcher Sprache gedruckte Buch, ein
Pentatevchus von 1519.
Ein anderer, noch unbenutzter, Schatz,
den dieſe Bibliothek vor allen ihren Schweſtern
ausſchließlich beſitzt, beſteht in einer betraͤcht-
lichen Sammlung tangutiſcher und mon-
goliſcher Manuſcripte. Sie wurden im
Jahr 1720 in Sibirien aufgefunden und nach
St. Petersburg uͤberſandt. Peter der Große
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/118>, abgerufen am 22.11.2024.
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