fange den Wohnsitz des Mitropoliten, ein Klo- ster für sechzig Mönche, fünf Kirchen, ein Seminarium, u. s. w. Das berühmte Grab- mal des heiligen Alexanders, welches aus lau- ter geschlagenem und getriebenem Silber besteht, ist unlängst in die zu diesem Zweck neuerbau- te, äußerst geschmackvolle Kirche niedergelegt.
Unter den öffentlichen Gebäuden des mos- kowischen Stadttheils verdient der kai- serliche Jägerhof vorzüglich eine Bemerkung. Er steht auf freyem Felde, ausserhalb dem be- bauten Theil der Stadt, und wird nach seiner Vollendung einer der größten und prächtigsten Palläste seyn. Seine Form ist ein Viereck, dessen Seiten nach innen zu halbe Zirkel bil- den, und durch Säulenverzierungen erhoben werden. -- Auch das Stadthospital ist durch seine edle Bauart bemerkenswerth.
Diese beyden Stadttheile sind noch nicht überall bebaut, haben viele Gartenplätze, hin und wieder auch ungepflasterte Gassen, und werden wenig von Ausländern bewohnt. Eben dies gilt auch vom Jämskoi Stadttheil, der keine Merkwürdigkeiten enthält, die hier angeführt zu werden verdienten.
Erster Theil. E
fange den Wohnſitz des Mitropoliten, ein Klo- ſter fuͤr ſechzig Moͤnche, fuͤnf Kirchen, ein Seminarium, u. ſ. w. Das beruͤhmte Grab- mal des heiligen Alexanders, welches aus lau- ter geſchlagenem und getriebenem Silber beſteht, iſt unlaͤngſt in die zu dieſem Zweck neuerbau- te, aͤußerſt geſchmackvolle Kirche niedergelegt.
Unter den oͤffentlichen Gebaͤuden des mos- kowiſchen Stadttheils verdient der kai- ſerliche Jaͤgerhof vorzuͤglich eine Bemerkung. Er ſteht auf freyem Felde, auſſerhalb dem be- bauten Theil der Stadt, und wird nach ſeiner Vollendung einer der groͤßten und praͤchtigſten Pallaͤſte ſeyn. Seine Form iſt ein Viereck, deſſen Seiten nach innen zu halbe Zirkel bil- den, und durch Saͤulenverzierungen erhoben werden. — Auch das Stadthoſpital iſt durch ſeine edle Bauart bemerkenswerth.
Dieſe beyden Stadttheile ſind noch nicht uͤberall bebaut, haben viele Gartenplaͤtze, hin und wieder auch ungepflaſterte Gaſſen, und werden wenig von Auslaͤndern bewohnt. Eben dies gilt auch vom Jaͤmskoi Stadttheil, der keine Merkwuͤrdigkeiten enthaͤlt, die hier angefuͤhrt zu werden verdienten.
Erſter Theil. E
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fange den Wohnſitz des Mitropoliten, ein Klo-
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mal des heiligen Alexanders, welches aus lau-
ter geſchlagenem und getriebenem Silber beſteht,
iſt unlaͤngſt in die zu dieſem Zweck neuerbau-
te, aͤußerſt geſchmackvolle Kirche niedergelegt.
Unter den oͤffentlichen Gebaͤuden des mos-
kowiſchen Stadttheils verdient der kai-
ſerliche Jaͤgerhof vorzuͤglich eine Bemerkung.
Er ſteht auf freyem Felde, auſſerhalb dem be-
bauten Theil der Stadt, und wird nach ſeiner
Vollendung einer der groͤßten und praͤchtigſten
Pallaͤſte ſeyn. Seine Form iſt ein Viereck,
deſſen Seiten nach innen zu halbe Zirkel bil-
den, und durch Saͤulenverzierungen erhoben
werden. — Auch das Stadthoſpital iſt
durch ſeine edle Bauart bemerkenswerth.
Dieſe beyden Stadttheile ſind noch nicht
uͤberall bebaut, haben viele Gartenplaͤtze, hin
und wieder auch ungepflaſterte Gaſſen, und
werden wenig von Auslaͤndern bewohnt. Eben
dies gilt auch vom Jaͤmskoi Stadttheil,
der keine Merkwuͤrdigkeiten enthaͤlt, die hier
angefuͤhrt zu werden verdienten.
Erſter Theil. E
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/99>, abgerufen am 24.11.2024.
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