Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.bindungsgassen (Pereulki *) und die Linien von *) Perenlok heißt eine jede Gasse, die zwey oder mehrere Hauptstraßen mit einander verbindet. Man denke sich aber nur keine enge, krumme, finstere Gäßchen oder impasses unter dieser Benennung. Sie laufen sämtlich eben so gerade als alle andere Gassen und manche derselben haben die Breite der schönsten Straßen in Paris. C 3
bindungsgaſſen (Pereulki *) und die Linien von *) Perenlok heißt eine jede Gaſſe, die zwey oder mehrere Hauptſtraßen mit einander verbindet. Man denke ſich aber nur keine enge, krumme, finſtere Gäßchen oder impaſſes unter dieſer Benennung. Sie laufen ſämtlich eben ſo gerade als alle andere Gaſſen und manche derſelben haben die Breite der ſchönſten Straßen in Paris. C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0071" n="37"/> bindungsgaſſen (Pereulki <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Perenlok</hi> heißt eine jede Gaſſe, die zwey oder<lb/> mehrere Hauptſtraßen mit einander verbindet. Man denke<lb/> ſich aber nur keine enge, krumme, finſtere Gäßchen oder<lb/><hi rendition="#aq">impaſſes</hi> unter dieſer Benennung. Sie laufen ſämtlich eben<lb/> ſo gerade als alle andere Gaſſen und manche derſelben<lb/> haben die Breite der ſchönſten Straßen in Paris.</note> und die Linien von<lb/> Waſſili-Oſtrow mit in Anſchlag bringt. Ihre<lb/> groͤßten Vorzuͤge ſind Regelmaͤßigkeit und Breite.<lb/> Sie laufen faſt alle in geraden Linien hin und<lb/> durchſchneiden ſich in rechten, ſtumpfen und<lb/> ſpitzen Winkeln. Dieſe Abwechſelung und die<lb/> Mannigfaltigkeit der Bauart gewaͤhrt dem Auge<lb/> weit mehr Vergnuͤgen, als die monotoniſche Sym-<lb/> metrie der Straßen, die man z. B. in Mann-<lb/> heim findet. Waſſili-Oſtrow macht eine Aus-<lb/> nahme von dieſer allgemeinen Bemerkung; drey<lb/> lange Perſpektivſtraßen werden dort in rechten<lb/> Winkeln von zwoͤlf Gaſſen durchſchnitten, die<lb/> man Linien nennt und nach den Haͤuſerreihen<lb/> nennt, ſo daß jede Gaſſe zwey Linien hat. Die<lb/> Breite der petersburgiſchen Gaſſen iſt von ſechs<lb/> bis funfzehn Klafter; aber die breiteſte unter al-<lb/> len iſt die große Perſpektive auf Waſſili-Oſtrow:<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0071]
bindungsgaſſen (Pereulki *) und die Linien von
Waſſili-Oſtrow mit in Anſchlag bringt. Ihre
groͤßten Vorzuͤge ſind Regelmaͤßigkeit und Breite.
Sie laufen faſt alle in geraden Linien hin und
durchſchneiden ſich in rechten, ſtumpfen und
ſpitzen Winkeln. Dieſe Abwechſelung und die
Mannigfaltigkeit der Bauart gewaͤhrt dem Auge
weit mehr Vergnuͤgen, als die monotoniſche Sym-
metrie der Straßen, die man z. B. in Mann-
heim findet. Waſſili-Oſtrow macht eine Aus-
nahme von dieſer allgemeinen Bemerkung; drey
lange Perſpektivſtraßen werden dort in rechten
Winkeln von zwoͤlf Gaſſen durchſchnitten, die
man Linien nennt und nach den Haͤuſerreihen
nennt, ſo daß jede Gaſſe zwey Linien hat. Die
Breite der petersburgiſchen Gaſſen iſt von ſechs
bis funfzehn Klafter; aber die breiteſte unter al-
len iſt die große Perſpektive auf Waſſili-Oſtrow:
*) Perenlok heißt eine jede Gaſſe, die zwey oder
mehrere Hauptſtraßen mit einander verbindet. Man denke
ſich aber nur keine enge, krumme, finſtere Gäßchen oder
impaſſes unter dieſer Benennung. Sie laufen ſämtlich eben
ſo gerade als alle andere Gaſſen und manche derſelben
haben die Breite der ſchönſten Straßen in Paris.
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |