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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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das letztere konnte nicht füglicher geschehen, als
wenn er den Großen des Landes Besitzungen
in diesen Gegenden gab und sie veranlaßte sich
hier anzubauen.

Ein zweyter eben so wichtiger Grund war
dieser. Die Absicht Peters des Großen,
Fremde in seine Staaten zu ziehen, um durch
sie eine schnellere Verbreitung der Kultur zu
befördern, wurde dadurch ungemein begünstigt,
daß die Ausländer, nach einer kurzen, nicht
sehr kostbaren Seereise sogleich in der Residenz
eintreffen konnten, wo sie natürlich weit mehr
Gelegenheit als irgendwo zu ihrem Fortkom-
men hoffen durften. Wäre Moskau die Resi-
denz geblieben, so würden unter hundert hier
ansässigen Fremdlingen vielleicht nicht fünfe
Lust und hinlänglichen Geldvorrath gehabt ha-
ben, die weite Landreise zu unternehmen, und
der Staat würde des Gewinns von so viel
neuen und arbeitsamen Bürgern verlustig ge-
gangen seyn. Der Einwurf, daß durch die
eingewanderten Fremden von der Mitte des
Reichs aus die Kultur schneller und allgemeiner
hätte verbreitet werden können, fällt hiedurch
zum Theil von selbst weg. Ueberdem lehrt die

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das letztere konnte nicht fuͤglicher geſchehen, als
wenn er den Großen des Landes Beſitzungen
in dieſen Gegenden gab und ſie veranlaßte ſich
hier anzubauen.

Ein zweyter eben ſo wichtiger Grund war
dieſer. Die Abſicht Peters des Großen,
Fremde in ſeine Staaten zu ziehen, um durch
ſie eine ſchnellere Verbreitung der Kultur zu
befoͤrdern, wurde dadurch ungemein beguͤnſtigt,
daß die Auslaͤnder, nach einer kurzen, nicht
ſehr koſtbaren Seereiſe ſogleich in der Reſidenz
eintreffen konnten, wo ſie natuͤrlich weit mehr
Gelegenheit als irgendwo zu ihrem Fortkom-
men hoffen durften. Waͤre Moskau die Reſi-
denz geblieben, ſo wuͤrden unter hundert hier
anſaͤſſigen Fremdlingen vielleicht nicht fuͤnfe
Luſt und hinlaͤnglichen Geldvorrath gehabt ha-
ben, die weite Landreiſe zu unternehmen, und
der Staat wuͤrde des Gewinns von ſo viel
neuen und arbeitſamen Buͤrgern verluſtig ge-
gangen ſeyn. Der Einwurf, daß durch die
eingewanderten Fremden von der Mitte des
Reichs aus die Kultur ſchneller und allgemeiner
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zum Theil von ſelbſt weg. Ueberdem lehrt die

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[5/0039] das letztere konnte nicht fuͤglicher geſchehen, als wenn er den Großen des Landes Beſitzungen in dieſen Gegenden gab und ſie veranlaßte ſich hier anzubauen. Ein zweyter eben ſo wichtiger Grund war dieſer. Die Abſicht Peters des Großen, Fremde in ſeine Staaten zu ziehen, um durch ſie eine ſchnellere Verbreitung der Kultur zu befoͤrdern, wurde dadurch ungemein beguͤnſtigt, daß die Auslaͤnder, nach einer kurzen, nicht ſehr koſtbaren Seereiſe ſogleich in der Reſidenz eintreffen konnten, wo ſie natuͤrlich weit mehr Gelegenheit als irgendwo zu ihrem Fortkom- men hoffen durften. Waͤre Moskau die Reſi- denz geblieben, ſo wuͤrden unter hundert hier anſaͤſſigen Fremdlingen vielleicht nicht fuͤnfe Luſt und hinlaͤnglichen Geldvorrath gehabt ha- ben, die weite Landreiſe zu unternehmen, und der Staat wuͤrde des Gewinns von ſo viel neuen und arbeitſamen Buͤrgern verluſtig ge- gangen ſeyn. Der Einwurf, daß durch die eingewanderten Fremden von der Mitte des Reichs aus die Kultur ſchneller und allgemeiner haͤtte verbreitet werden koͤnnen, faͤllt hiedurch zum Theil von ſelbſt weg. Ueberdem lehrt die A 3

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/39>, abgerufen am 24.11.2024.