schichte, Physik und Naturgeschichte, schöne Wissenschaften, Logik, bürgerliche und Kriegs- baukunst, Geometrie und Algebra. Ausserdem werden die Zöglinge des Korps, nach ihrem Alter, im Zeichnen, Tanzen, Reiten, Fechten, Voltigiren, Drechseln, Recitiren und Dekla- miren, Ausmessen und Aufnehmen eines Ter- rains, u. s. w. unterwiesen. Jedes Alter ist in Rücksicht auf den wissenschaftlichen Unter- richt in fünf Klassen getheilt, so daß also in Einer nicht mehr als etwa acht und zwanzig Zöglinge im Durchschnitt zugegen sind. Die Kenntnisse die in jeder Klasse gelehrt werden, sind dem Alter vollkommen angemessen, und überhaupt ist diese Einrichtung ohne Tadel. Einem strengern Urtheil aber ist die Methode des Unterrichts selbst ausgesetzt, denn hier wird sicherlich nicht alles geleistet, was doch nach allen Verhältnissen noch immer füglich geleistet werden könnte. Es ist nicht zu leugnen, daß, mit Ausnahme mehrerer sehr gebildeter und kenntnißreicher junger Männer die das Korps dem Staate geschenkt hat, der größere Theil den Erwartungen nicht vollkommen entspricht, zu welchem das Publikum, nach der Größe
T 3
ſchichte, Phyſik und Naturgeſchichte, ſchoͤne Wiſſenſchaften, Logik, buͤrgerliche und Kriegs- baukunſt, Geometrie und Algebra. Auſſerdem werden die Zoͤglinge des Korps, nach ihrem Alter, im Zeichnen, Tanzen, Reiten, Fechten, Voltigiren, Drechſeln, Recitiren und Dekla- miren, Ausmeſſen und Aufnehmen eines Ter- rains, u. ſ. w. unterwieſen. Jedes Alter iſt in Ruͤckſicht auf den wiſſenſchaftlichen Unter- richt in fuͤnf Klaſſen getheilt, ſo daß alſo in Einer nicht mehr als etwa acht und zwanzig Zoͤglinge im Durchſchnitt zugegen ſind. Die Kenntniſſe die in jeder Klaſſe gelehrt werden, ſind dem Alter vollkommen angemeſſen, und uͤberhaupt iſt dieſe Einrichtung ohne Tadel. Einem ſtrengern Urtheil aber iſt die Methode des Unterrichts ſelbſt ausgeſetzt, denn hier wird ſicherlich nicht alles geleiſtet, was doch nach allen Verhaͤltniſſen noch immer fuͤglich geleiſtet werden koͤnnte. Es iſt nicht zu leugnen, daß, mit Ausnahme mehrerer ſehr gebildeter und kenntnißreicher junger Maͤnner die das Korps dem Staate geſchenkt hat, der groͤßere Theil den Erwartungen nicht vollkommen entſpricht, zu welchem das Publikum, nach der Groͤße
T 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0329"n="293"/>ſchichte, Phyſik und Naturgeſchichte, ſchoͤne<lb/>
Wiſſenſchaften, Logik, buͤrgerliche und Kriegs-<lb/>
baukunſt, Geometrie und Algebra. Auſſerdem<lb/>
werden die Zoͤglinge des Korps, nach ihrem<lb/>
Alter, im Zeichnen, Tanzen, Reiten, Fechten,<lb/>
Voltigiren, Drechſeln, Recitiren und Dekla-<lb/>
miren, Ausmeſſen und Aufnehmen eines Ter-<lb/>
rains, u. ſ. w. unterwieſen. Jedes Alter iſt<lb/>
in Ruͤckſicht auf den wiſſenſchaftlichen Unter-<lb/>
richt in fuͤnf Klaſſen getheilt, ſo daß alſo in<lb/>
Einer nicht mehr als etwa acht und zwanzig<lb/>
Zoͤglinge im Durchſchnitt zugegen ſind. Die<lb/>
Kenntniſſe die in jeder Klaſſe gelehrt werden,<lb/>ſind dem Alter vollkommen angemeſſen, und<lb/>
uͤberhaupt iſt dieſe Einrichtung ohne Tadel.<lb/>
Einem ſtrengern Urtheil aber iſt die Methode<lb/>
des Unterrichts ſelbſt ausgeſetzt, denn hier wird<lb/>ſicherlich nicht alles geleiſtet, was doch nach<lb/>
allen Verhaͤltniſſen noch immer fuͤglich geleiſtet<lb/>
werden koͤnnte. Es iſt nicht zu leugnen, daß,<lb/>
mit Ausnahme mehrerer ſehr gebildeter und<lb/>
kenntnißreicher junger Maͤnner die das Korps<lb/>
dem Staate geſchenkt hat, der groͤßere Theil<lb/>
den Erwartungen nicht vollkommen entſpricht,<lb/>
zu welchem das Publikum, nach der Groͤße<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T 3</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[293/0329]
ſchichte, Phyſik und Naturgeſchichte, ſchoͤne
Wiſſenſchaften, Logik, buͤrgerliche und Kriegs-
baukunſt, Geometrie und Algebra. Auſſerdem
werden die Zoͤglinge des Korps, nach ihrem
Alter, im Zeichnen, Tanzen, Reiten, Fechten,
Voltigiren, Drechſeln, Recitiren und Dekla-
miren, Ausmeſſen und Aufnehmen eines Ter-
rains, u. ſ. w. unterwieſen. Jedes Alter iſt
in Ruͤckſicht auf den wiſſenſchaftlichen Unter-
richt in fuͤnf Klaſſen getheilt, ſo daß alſo in
Einer nicht mehr als etwa acht und zwanzig
Zoͤglinge im Durchſchnitt zugegen ſind. Die
Kenntniſſe die in jeder Klaſſe gelehrt werden,
ſind dem Alter vollkommen angemeſſen, und
uͤberhaupt iſt dieſe Einrichtung ohne Tadel.
Einem ſtrengern Urtheil aber iſt die Methode
des Unterrichts ſelbſt ausgeſetzt, denn hier wird
ſicherlich nicht alles geleiſtet, was doch nach
allen Verhaͤltniſſen noch immer fuͤglich geleiſtet
werden koͤnnte. Es iſt nicht zu leugnen, daß,
mit Ausnahme mehrerer ſehr gebildeter und
kenntnißreicher junger Maͤnner die das Korps
dem Staate geſchenkt hat, der groͤßere Theil
den Erwartungen nicht vollkommen entſpricht,
zu welchem das Publikum, nach der Groͤße
T 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/329>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.