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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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Winter wird weder Pelz noch Mantel gestat-
tet. Die Nahrung der Kadets ist einfach und
gut zubereitet; Mittags erhalten sie Fleisch,
des Abends nur gekochte Früchte, und dergl.
Ihr Frühstück ist eine Semmel, ihre Vesper-
kost eine Schnitte schwarzes Brod, ihr Ge-
tränk Wasser. Jedes Alter hat einen großen
Schlafsaal, der des Winters nur sehr wenig
geheizt wird, und jeder Kadet sein eigenes
reinliches Bette. Die Tageordnung, in Rück-
sicht auf körperliche Erziehung ist diese. Mor-
gens, nach fünf Uhr stehen sie auf; die Zeit
bis sieben ist der Reinlichkeit, dem Frühstück,
u. s. w. gewidmet. Von sieben bis eilf genie-
ßen sie den Unterricht, wobey jedoch eine kleine
Pause einfällt, während welcher sie die Lehr-
säle verlassen dürfen. Die letzte Stunde des
Vormittags ist körperlichen Uebungen bestimmt.
Um zwölf wird gegessen; bis zwey Uhr ist
Erholungszeit. Von zwey bis sechs sind Lehr-
stunden; dann wieder eine Pause zur Erho-
lung. Um sieben Uhr Abendtafel; der Rest
des Tages ist der Vorbereitung, Wiederho-
lung, u. s. w. gewidmet. Nach neun Uhr ist
alles zu Bette. -- Die Zeit von einem Ta-

Winter wird weder Pelz noch Mantel geſtat-
tet. Die Nahrung der Kadets iſt einfach und
gut zubereitet; Mittags erhalten ſie Fleiſch,
des Abends nur gekochte Fruͤchte, und dergl.
Ihr Fruͤhſtuͤck iſt eine Semmel, ihre Vesper-
koſt eine Schnitte ſchwarzes Brod, ihr Ge-
traͤnk Waſſer. Jedes Alter hat einen großen
Schlafſaal, der des Winters nur ſehr wenig
geheizt wird, und jeder Kadet ſein eigenes
reinliches Bette. Die Tageordnung, in Ruͤck-
ſicht auf koͤrperliche Erziehung iſt dieſe. Mor-
gens, nach fuͤnf Uhr ſtehen ſie auf; die Zeit
bis ſieben iſt der Reinlichkeit, dem Fruͤhſtuͤck,
u. ſ. w. gewidmet. Von ſieben bis eilf genie-
ßen ſie den Unterricht, wobey jedoch eine kleine
Pauſe einfaͤllt, waͤhrend welcher ſie die Lehr-
ſaͤle verlaſſen duͤrfen. Die letzte Stunde des
Vormittags iſt koͤrperlichen Uebungen beſtimmt.
Um zwoͤlf wird gegeſſen; bis zwey Uhr iſt
Erholungszeit. Von zwey bis ſechs ſind Lehr-
ſtunden; dann wieder eine Pauſe zur Erho-
lung. Um ſieben Uhr Abendtafel; der Reſt
des Tages iſt der Vorbereitung, Wiederho-
lung, u. ſ. w. gewidmet. Nach neun Uhr iſt
alles zu Bette. — Die Zeit von einem Ta-

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[286/0322] Winter wird weder Pelz noch Mantel geſtat- tet. Die Nahrung der Kadets iſt einfach und gut zubereitet; Mittags erhalten ſie Fleiſch, des Abends nur gekochte Fruͤchte, und dergl. Ihr Fruͤhſtuͤck iſt eine Semmel, ihre Vesper- koſt eine Schnitte ſchwarzes Brod, ihr Ge- traͤnk Waſſer. Jedes Alter hat einen großen Schlafſaal, der des Winters nur ſehr wenig geheizt wird, und jeder Kadet ſein eigenes reinliches Bette. Die Tageordnung, in Ruͤck- ſicht auf koͤrperliche Erziehung iſt dieſe. Mor- gens, nach fuͤnf Uhr ſtehen ſie auf; die Zeit bis ſieben iſt der Reinlichkeit, dem Fruͤhſtuͤck, u. ſ. w. gewidmet. Von ſieben bis eilf genie- ßen ſie den Unterricht, wobey jedoch eine kleine Pauſe einfaͤllt, waͤhrend welcher ſie die Lehr- ſaͤle verlaſſen duͤrfen. Die letzte Stunde des Vormittags iſt koͤrperlichen Uebungen beſtimmt. Um zwoͤlf wird gegeſſen; bis zwey Uhr iſt Erholungszeit. Von zwey bis ſechs ſind Lehr- ſtunden; dann wieder eine Pauſe zur Erho- lung. Um ſieben Uhr Abendtafel; der Reſt des Tages iſt der Vorbereitung, Wiederho- lung, u. ſ. w. gewidmet. Nach neun Uhr iſt alles zu Bette. — Die Zeit von einem Ta-

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/322>, abgerufen am 22.11.2024.