sieben Wittwen nur fünf Wittwer zur zweyten Heyrath übergehen.
Auf 100 Ehen rechnet man 408 Kinder. Dieses Verhältniß, welches im Allgemeinen sehr vortheilhaft ist, war in der dritten Pe- riode noch günstiger, denn in dieser gaben 100 Ehen 420 Kinder, welches sehr viel ist, da man sonst in großen Städten gewöhnlich nur 330 bis 380 annehmen darf. Auch hier bestä- tigt sich das, in allen Ländern zutreffende, Ver- hältniß des männlichen Geschlechts zu dem weib- lichen. Es werden 105 Knaben gegen 100 Mädchen geboren.
Nun bleibt uns, um alle Verhältnisse der Fruchtbarkeit zu kennen, nur noch zu wissen übrig, wie viele Menschen jährlich in Verglei- chung mit allen Lebenden geboren werden. Die Resultate unsers Zeitraums ergeben, daß man auf 31 Menschen Einen Gebornen rechnen kann. Eben dieses Verhältniß trifft fast in allen gro- ßen Städten zu.
Jetzt wollen wir die Sterblichkeit mustern. -- Im Allgemeinen stirbt jährlich von 35 Menschen Einer; wenn also die Bevölke- rung der Residenz mit jedem Jahrswechsel einen
ſieben Wittwen nur fuͤnf Wittwer zur zweyten Heyrath uͤbergehen.
Auf 100 Ehen rechnet man 408 Kinder. Dieſes Verhaͤltniß, welches im Allgemeinen ſehr vortheilhaft iſt, war in der dritten Pe- riode noch guͤnſtiger, denn in dieſer gaben 100 Ehen 420 Kinder, welches ſehr viel iſt, da man ſonſt in großen Staͤdten gewoͤhnlich nur 330 bis 380 annehmen darf. Auch hier beſtaͤ- tigt ſich das, in allen Laͤndern zutreffende, Ver- haͤltniß des maͤnnlichen Geſchlechts zu dem weib- lichen. Es werden 105 Knaben gegen 100 Maͤdchen geboren.
Nun bleibt uns, um alle Verhaͤltniſſe der Fruchtbarkeit zu kennen, nur noch zu wiſſen uͤbrig, wie viele Menſchen jaͤhrlich in Verglei- chung mit allen Lebenden geboren werden. Die Reſultate unſers Zeitraums ergeben, daß man auf 31 Menſchen Einen Gebornen rechnen kann. Eben dieſes Verhaͤltniß trifft faſt in allen gro- ßen Staͤdten zu.
Jetzt wollen wir die Sterblichkeit muſtern. — Im Allgemeinen ſtirbt jaͤhrlich von 35 Menſchen Einer; wenn alſo die Bevoͤlke- rung der Reſidenz mit jedem Jahrswechſel einen
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ſieben Wittwen nur fuͤnf Wittwer zur zweyten
Heyrath uͤbergehen.
Auf 100 Ehen rechnet man 408 Kinder.
Dieſes Verhaͤltniß, welches im Allgemeinen
ſehr vortheilhaft iſt, war in der dritten Pe-
riode noch guͤnſtiger, denn in dieſer gaben 100
Ehen 420 Kinder, welches ſehr viel iſt, da
man ſonſt in großen Staͤdten gewoͤhnlich nur
330 bis 380 annehmen darf. Auch hier beſtaͤ-
tigt ſich das, in allen Laͤndern zutreffende, Ver-
haͤltniß des maͤnnlichen Geſchlechts zu dem weib-
lichen. Es werden 105 Knaben gegen 100
Maͤdchen geboren.
Nun bleibt uns, um alle Verhaͤltniſſe der
Fruchtbarkeit zu kennen, nur noch zu wiſſen
uͤbrig, wie viele Menſchen jaͤhrlich in Verglei-
chung mit allen Lebenden geboren werden. Die
Reſultate unſers Zeitraums ergeben, daß man
auf 31 Menſchen Einen Gebornen rechnen kann.
Eben dieſes Verhaͤltniß trifft faſt in allen gro-
ßen Staͤdten zu.
Jetzt wollen wir die Sterblichkeit
muſtern. — Im Allgemeinen ſtirbt jaͤhrlich von
35 Menſchen Einer; wenn alſo die Bevoͤlke-
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/148>, abgerufen am 27.11.2024.
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