vermischt in der großen Menschenmasse. Die Anzahl aller in der Residenz befindlichen Men- schen dieser Nation beträgt gegen viertausend.
Den Hauptstamm der jetzigen Bevölke- rung bilden die Russen. Nach der Berech- nung des Akademikus Krafft, der das Ver- hältniß dieser Nation zu den fremden Einwoh- nern wie sieben zu eins annimmt, würde die Anzahl der Russen, wenn wir der Zählung von 1789 folgen, 190,700 seyn. Da ich aber Grün- de habe, dieses Verhältniß jezt für zu groß zu halten, und es eher auf sechs Sieben- theile der ganzen Volkmenge zu berechnen *), so nehme ich mit der überwiegendsten Wahr- scheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne- ten Angabe, die Anzahl der Russen in St. Pe- tersburg auf 193,000 an.
Die Menge der auf eine Zeitlang oder auf immer angesessenen Fremden ergiebt sich nach diesen Bestimmungen von selbst. Sie machen den siebenten Theil der Bevölke- rung aus und ihrer sind also 32,000. Das
*)Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.
vermiſcht in der großen Menſchenmaſſe. Die Anzahl aller in der Reſidenz befindlichen Men- ſchen dieſer Nation betraͤgt gegen viertauſend.
Den Hauptſtamm der jetzigen Bevoͤlke- rung bilden die Ruſſen. Nach der Berech- nung des Akademikus Krafft, der das Ver- haͤltniß dieſer Nation zu den fremden Einwoh- nern wie ſieben zu eins annimmt, wuͤrde die Anzahl der Ruſſen, wenn wir der Zaͤhlung von 1789 folgen, 190,700 ſeyn. Da ich aber Gruͤn- de habe, dieſes Verhaͤltniß jezt fuͤr zu groß zu halten, und es eher auf ſechs Sieben- theile der ganzen Volkmenge zu berechnen *), ſo nehme ich mit der uͤberwiegendſten Wahr- ſcheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne- ten Angabe, die Anzahl der Ruſſen in St. Pe- tersburg auf 193,000 an.
Die Menge der auf eine Zeitlang oder auf immer angeſeſſenen Fremden ergiebt ſich nach dieſen Beſtimmungen von ſelbſt. Sie machen den ſiebenten Theil der Bevoͤlke- rung aus und ihrer ſind alſo 32,000. Das
*)Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0144"n="110"/>
vermiſcht in der großen Menſchenmaſſe. Die<lb/>
Anzahl aller in der Reſidenz befindlichen Men-<lb/>ſchen dieſer Nation betraͤgt gegen viertauſend.</p><lb/><p>Den <hirendition="#g">Hauptſtamm</hi> der jetzigen Bevoͤlke-<lb/>
rung bilden die <hirendition="#g">Ruſſen</hi>. Nach der Berech-<lb/>
nung des Akademikus <hirendition="#g">Krafft</hi>, der das Ver-<lb/>
haͤltniß dieſer Nation zu den fremden Einwoh-<lb/>
nern wie ſieben zu eins annimmt, wuͤrde die<lb/>
Anzahl der Ruſſen, wenn wir der Zaͤhlung von<lb/>
1789 folgen, 190,700 ſeyn. Da ich aber Gruͤn-<lb/>
de habe, dieſes Verhaͤltniß jezt fuͤr zu groß zu<lb/>
halten, und es eher auf <hirendition="#g">ſechs Sieben-<lb/>
theile</hi> der ganzen Volkmenge zu berechnen <noteplace="foot"n="*)"><hirendition="#g">Georgi</hi> berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt<lb/>
oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.</note>,<lb/>ſo nehme ich mit der uͤberwiegendſten Wahr-<lb/>ſcheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne-<lb/>
ten Angabe, die Anzahl der Ruſſen in St. Pe-<lb/>
tersburg auf 193,000 an.</p><lb/><p>Die Menge der auf eine Zeitlang oder<lb/>
auf immer angeſeſſenen <hirendition="#g">Fremden</hi> ergiebt ſich<lb/>
nach dieſen Beſtimmungen von ſelbſt. Sie<lb/>
machen den <hirendition="#g">ſiebenten Theil</hi> der Bevoͤlke-<lb/>
rung aus und ihrer ſind alſo 32,000. Das<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[110/0144]
vermiſcht in der großen Menſchenmaſſe. Die
Anzahl aller in der Reſidenz befindlichen Men-
ſchen dieſer Nation betraͤgt gegen viertauſend.
Den Hauptſtamm der jetzigen Bevoͤlke-
rung bilden die Ruſſen. Nach der Berech-
nung des Akademikus Krafft, der das Ver-
haͤltniß dieſer Nation zu den fremden Einwoh-
nern wie ſieben zu eins annimmt, wuͤrde die
Anzahl der Ruſſen, wenn wir der Zaͤhlung von
1789 folgen, 190,700 ſeyn. Da ich aber Gruͤn-
de habe, dieſes Verhaͤltniß jezt fuͤr zu groß zu
halten, und es eher auf ſechs Sieben-
theile der ganzen Volkmenge zu berechnen *),
ſo nehme ich mit der uͤberwiegendſten Wahr-
ſcheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne-
ten Angabe, die Anzahl der Ruſſen in St. Pe-
tersburg auf 193,000 an.
Die Menge der auf eine Zeitlang oder
auf immer angeſeſſenen Fremden ergiebt ſich
nach dieſen Beſtimmungen von ſelbſt. Sie
machen den ſiebenten Theil der Bevoͤlke-
rung aus und ihrer ſind alſo 32,000. Das
*) Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt
oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/144>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.