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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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vermischt in der großen Menschenmasse. Die
Anzahl aller in der Residenz befindlichen Men-
schen dieser Nation beträgt gegen viertausend.

Den Hauptstamm der jetzigen Bevölke-
rung bilden die Russen. Nach der Berech-
nung des Akademikus Krafft, der das Ver-
hältniß dieser Nation zu den fremden Einwoh-
nern wie sieben zu eins annimmt, würde die
Anzahl der Russen, wenn wir der Zählung von
1789 folgen, 190,700 seyn. Da ich aber Grün-
de habe, dieses Verhältniß jezt für zu groß zu
halten, und es eher auf sechs Sieben-
theile
der ganzen Volkmenge zu berechnen *),
so nehme ich mit der überwiegendsten Wahr-
scheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne-
ten Angabe, die Anzahl der Russen in St. Pe-
tersburg auf 193,000 an.

Die Menge der auf eine Zeitlang oder
auf immer angesessenen Fremden ergiebt sich
nach diesen Bestimmungen von selbst. Sie
machen den siebenten Theil der Bevölke-
rung aus und ihrer sind also 32,000. Das

*) Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt
oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.

vermiſcht in der großen Menſchenmaſſe. Die
Anzahl aller in der Reſidenz befindlichen Men-
ſchen dieſer Nation betraͤgt gegen viertauſend.

Den Hauptſtamm der jetzigen Bevoͤlke-
rung bilden die Ruſſen. Nach der Berech-
nung des Akademikus Krafft, der das Ver-
haͤltniß dieſer Nation zu den fremden Einwoh-
nern wie ſieben zu eins annimmt, wuͤrde die
Anzahl der Ruſſen, wenn wir der Zaͤhlung von
1789 folgen, 190,700 ſeyn. Da ich aber Gruͤn-
de habe, dieſes Verhaͤltniß jezt fuͤr zu groß zu
halten, und es eher auf ſechs Sieben-
theile
der ganzen Volkmenge zu berechnen *),
ſo nehme ich mit der uͤberwiegendſten Wahr-
ſcheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne-
ten Angabe, die Anzahl der Ruſſen in St. Pe-
tersburg auf 193,000 an.

Die Menge der auf eine Zeitlang oder
auf immer angeſeſſenen Fremden ergiebt ſich
nach dieſen Beſtimmungen von ſelbſt. Sie
machen den ſiebenten Theil der Bevoͤlke-
rung aus und ihrer ſind alſo 32,000. Das

*) Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt
oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.
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[110/0144] vermiſcht in der großen Menſchenmaſſe. Die Anzahl aller in der Reſidenz befindlichen Men- ſchen dieſer Nation betraͤgt gegen viertauſend. Den Hauptſtamm der jetzigen Bevoͤlke- rung bilden die Ruſſen. Nach der Berech- nung des Akademikus Krafft, der das Ver- haͤltniß dieſer Nation zu den fremden Einwoh- nern wie ſieben zu eins annimmt, wuͤrde die Anzahl der Ruſſen, wenn wir der Zaͤhlung von 1789 folgen, 190,700 ſeyn. Da ich aber Gruͤn- de habe, dieſes Verhaͤltniß jezt fuͤr zu groß zu halten, und es eher auf ſechs Sieben- theile der ganzen Volkmenge zu berechnen *), ſo nehme ich mit der uͤberwiegendſten Wahr- ſcheinlichkeit, und nach der oben ausgezeichne- ten Angabe, die Anzahl der Ruſſen in St. Pe- tersburg auf 193,000 an. Die Menge der auf eine Zeitlang oder auf immer angeſeſſenen Fremden ergiebt ſich nach dieſen Beſtimmungen von ſelbſt. Sie machen den ſiebenten Theil der Bevoͤlke- rung aus und ihrer ſind alſo 32,000. Das *) Georgi berechnet es gar nur auf vier Fünftheilt oder fünf Sechstheile. Th. 1. S. 133.

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/144>, abgerufen am 27.11.2024.