Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.Die Kriegsschiffe, Fregatten und Kauffarthey- Der Eintritt in die Stadt entspricht der ge- Der Peterskanal, der seinen Namen und F 5
Die Kriegsſchiffe, Fregatten und Kauffarthey- Der Eintritt in die Stadt entſpricht der ge- Der Peterskanal, der ſeinen Namen und F 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0123" n="89"/> Die Kriegsſchiffe, Fregatten und Kauffarthey-<lb/> fahrer, deren Maſten einen undurchdringlichen<lb/> Wald bilden — die mit Granitquadern bekleide-<lb/> ten Verſchanzungen, deren kuͤhne Maſſen aus<lb/> dem unruhigen Meer hervorragen — die hohen<lb/> Magazine und Gebaͤude welche das entferntere<lb/> Ufer bekraͤnzen — bilden ein großes und pitto-<lb/> reskes Ganze, welches durch das Gewuͤhl be-<lb/> ſchaͤftigter Seeleute und durch die ewige Bewe-<lb/> gung ab- und zuſegelnder Schiffe belebt wird.</p><lb/> <p>Der Eintritt in die Stadt entſpricht der ge-<lb/> ſpannten Erwartung nicht, welche dieſer Anblick<lb/> erregt. Die ungeheuren Magazine und Werke<lb/> und die wenigen gut gebauten Haͤuſer ſtehen un-<lb/> ter dem Schutt unvollendeter Unternehmungen<lb/> wie die Denkmaͤler eines Rieſengeſchlechts unter<lb/> den Ruinen eines Erdbebens da. Wirklich gehoͤ-<lb/> ren alle Merkwuͤrdigkeiten dieſer ſonderbaren<lb/> Stadt in die koloſſaliſche Gattung. Dieſe aus<lb/> dem Meere ſteigenden Veſten, deren muͤhſam<lb/> polirte Oberflaͤche den wuͤthenden Wellen trotzt,<lb/> dieſe Kanaͤle, dieſe Maſchinen ſcheinen nicht das<lb/> Werk unſerer kraftloſen Generationen zu ſeyn.</p><lb/> <p>Der Peterskanal, der ſeinen Namen und<lb/> Urſprung dem unſterblichen Stifter Kronſtadts<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0123]
Die Kriegsſchiffe, Fregatten und Kauffarthey-
fahrer, deren Maſten einen undurchdringlichen
Wald bilden — die mit Granitquadern bekleide-
ten Verſchanzungen, deren kuͤhne Maſſen aus
dem unruhigen Meer hervorragen — die hohen
Magazine und Gebaͤude welche das entferntere
Ufer bekraͤnzen — bilden ein großes und pitto-
reskes Ganze, welches durch das Gewuͤhl be-
ſchaͤftigter Seeleute und durch die ewige Bewe-
gung ab- und zuſegelnder Schiffe belebt wird.
Der Eintritt in die Stadt entſpricht der ge-
ſpannten Erwartung nicht, welche dieſer Anblick
erregt. Die ungeheuren Magazine und Werke
und die wenigen gut gebauten Haͤuſer ſtehen un-
ter dem Schutt unvollendeter Unternehmungen
wie die Denkmaͤler eines Rieſengeſchlechts unter
den Ruinen eines Erdbebens da. Wirklich gehoͤ-
ren alle Merkwuͤrdigkeiten dieſer ſonderbaren
Stadt in die koloſſaliſche Gattung. Dieſe aus
dem Meere ſteigenden Veſten, deren muͤhſam
polirte Oberflaͤche den wuͤthenden Wellen trotzt,
dieſe Kanaͤle, dieſe Maſchinen ſcheinen nicht das
Werk unſerer kraftloſen Generationen zu ſeyn.
Der Peterskanal, der ſeinen Namen und
Urſprung dem unſterblichen Stifter Kronſtadts
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/123 |
Zitationshilfe: | Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/123>, abgerufen am 06.07.2024. |