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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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acht Wersten. Ursprung und Lage hat dieses
kaiserliche Lustschloß mit Strelna gemein, aber
das Schicksal dieser beyden Schöpfungen Pe-
ters des Großen
war bis itzt sehr verschie-
den. Unter jeder neuen Regierung mit neuen
Verschönerungen bereichert, behauptet Peter-
hof jetzt durch seine natürlichen Vortheile den
ersten, und durch seine kunstmäßigen Anlagen
den zweyten Rang unter allen käiserlichen Land-
sitzen.

Die Lage von Peterhof ist vielleicht ein-
zig. Ungefähr fünfhundert Klafter von dem
Gestade des Meers hat diese Gegend ein zwey-
tes sehr steiles, etwa zwölf Klafter hohes Ufer.
Hart an diesem Absprunge liegt das Schloß,
welches dadurch eine gewiß seltne Aussicht über
die Gärten und den Meerbusen, nach der ka-
relischen Küste, nach Petersburg und Kron-
stadt erhält. Es ward unter Peter dem
Großen
durch le Blond erbaut, hat aber
unter den nachfolgenden Regierungen so man-
nigfaltige Verschönerungen erhalten, daß es
dadurch zu einer Musterkarte des Geschmacks
jeder dieser Epoken geworden ist. Der Einfluß
desselben zeigt sich in der Menge architektoni-

Erster Theil. F

acht Werſten. Urſprung und Lage hat dieſes
kaiſerliche Luſtſchloß mit Strelna gemein, aber
das Schickſal dieſer beyden Schoͤpfungen Pe-
ters des Großen
war bis itzt ſehr verſchie-
den. Unter jeder neuen Regierung mit neuen
Verſchoͤnerungen bereichert, behauptet Peter-
hof jetzt durch ſeine natuͤrlichen Vortheile den
erſten, und durch ſeine kunſtmaͤßigen Anlagen
den zweyten Rang unter allen kaͤiſerlichen Land-
ſitzen.

Die Lage von Peterhof iſt vielleicht ein-
zig. Ungefaͤhr fuͤnfhundert Klafter von dem
Geſtade des Meers hat dieſe Gegend ein zwey-
tes ſehr ſteiles, etwa zwoͤlf Klafter hohes Ufer.
Hart an dieſem Abſprunge liegt das Schloß,
welches dadurch eine gewiß ſeltne Ausſicht uͤber
die Gaͤrten und den Meerbuſen, nach der ka-
reliſchen Kuͤſte, nach Petersburg und Kron-
ſtadt erhaͤlt. Es ward unter Peter dem
Großen
durch le Blond erbaut, hat aber
unter den nachfolgenden Regierungen ſo man-
nigfaltige Verſchoͤnerungen erhalten, daß es
dadurch zu einer Muſterkarte des Geſchmacks
jeder dieſer Epoken geworden iſt. Der Einfluß
deſſelben zeigt ſich in der Menge architektoni-

Erſter Theil. F
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[81/0115] acht Werſten. Urſprung und Lage hat dieſes kaiſerliche Luſtſchloß mit Strelna gemein, aber das Schickſal dieſer beyden Schoͤpfungen Pe- ters des Großen war bis itzt ſehr verſchie- den. Unter jeder neuen Regierung mit neuen Verſchoͤnerungen bereichert, behauptet Peter- hof jetzt durch ſeine natuͤrlichen Vortheile den erſten, und durch ſeine kunſtmaͤßigen Anlagen den zweyten Rang unter allen kaͤiſerlichen Land- ſitzen. Die Lage von Peterhof iſt vielleicht ein- zig. Ungefaͤhr fuͤnfhundert Klafter von dem Geſtade des Meers hat dieſe Gegend ein zwey- tes ſehr ſteiles, etwa zwoͤlf Klafter hohes Ufer. Hart an dieſem Abſprunge liegt das Schloß, welches dadurch eine gewiß ſeltne Ausſicht uͤber die Gaͤrten und den Meerbuſen, nach der ka- reliſchen Kuͤſte, nach Petersburg und Kron- ſtadt erhaͤlt. Es ward unter Peter dem Großen durch le Blond erbaut, hat aber unter den nachfolgenden Regierungen ſo man- nigfaltige Verſchoͤnerungen erhalten, daß es dadurch zu einer Muſterkarte des Geſchmacks jeder dieſer Epoken geworden iſt. Der Einfluß deſſelben zeigt ſich in der Menge architektoni- Erſter Theil. F

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/115>, abgerufen am 24.11.2024.