Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Jezt sag' ich frei und offen dir, Was schon mein Blick gestand, Als ich um deine Lanze jüngst Den Eichenkranz dir wand." -- "O Gott! du? mein geliebtes Kind, Elise Mannsfeld? O! Dich liebt' auch ich beim ersten Blick; Noch keiner liebte so! An meiner Lanze sieh den Kranz, Den sie nun ewig trägt. Ach, köntest du dein Bild auch sehn, So tief hier eingeprägt! Jedoch was säumen wir? ich bring Dich heim vor Sonnenschein, Und unsrer keuschen Liebe soll Nichts mehr im Wege sein." -- Jezt ſag’ ich frei und offen dir, Was ſchon mein Blick geſtand, Als ich um deine Lanze juͤngſt Den Eichenkranz dir wand.„ — „O Gott! du? mein geliebtes Kind, Eliſe Mannsfeld? O! Dich liebt’ auch ich beim erſten Blick; Noch keiner liebte ſo! An meiner Lanze ſieh den Kranz, Den ſie nun ewig traͤgt. Ach, koͤnteſt du dein Bild auch ſehn, So tief hier eingepraͤgt! Jedoch was ſaͤumen wir? ich bring Dich heim vor Sonnenſchein, Und unſrer keuſchen Liebe ſoll Nichts mehr im Wege ſein.„ — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0087" n="77"/> <lg n="55"> <l>Jezt ſag’ ich frei und offen dir,</l><lb/> <l>Was ſchon mein Blick geſtand,</l><lb/> <l>Als ich um deine Lanze juͤngſt</l><lb/> <l>Den Eichenkranz dir wand.„ —</l> </lg><lb/> <lg n="56"> <l>„O Gott! du? mein geliebtes Kind,</l><lb/> <l>Eliſe Mannsfeld? O!</l><lb/> <l>Dich liebt’ auch ich beim erſten Blick;</l><lb/> <l>Noch keiner liebte ſo!</l> </lg><lb/> <lg n="57"> <l>An meiner Lanze ſieh den Kranz,</l><lb/> <l>Den ſie nun ewig traͤgt.</l><lb/> <l>Ach, koͤnteſt du dein Bild auch ſehn,</l><lb/> <l>So tief hier eingepraͤgt!</l> </lg><lb/> <lg n="58"> <l>Jedoch was ſaͤumen wir? ich bring</l><lb/> <l>Dich heim vor Sonnenſchein,</l><lb/> <l>Und unſrer keuſchen Liebe ſoll</l><lb/> <l>Nichts mehr im Wege ſein.„ —</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0087]
Jezt ſag’ ich frei und offen dir,
Was ſchon mein Blick geſtand,
Als ich um deine Lanze juͤngſt
Den Eichenkranz dir wand.„ —
„O Gott! du? mein geliebtes Kind,
Eliſe Mannsfeld? O!
Dich liebt’ auch ich beim erſten Blick;
Noch keiner liebte ſo!
An meiner Lanze ſieh den Kranz,
Den ſie nun ewig traͤgt.
Ach, koͤnteſt du dein Bild auch ſehn,
So tief hier eingepraͤgt!
Jedoch was ſaͤumen wir? ich bring
Dich heim vor Sonnenſchein,
Und unſrer keuſchen Liebe ſoll
Nichts mehr im Wege ſein.„ —
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