Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Wenn ihn jäher Mut empört, Er nicht mehr des Freundes hört, Wenn von Zorn die Brust ihm glüht, Und sein Auge Feuer sprüht; O! dann schleicht sie weinend nach, Sänftigt ihn mit einem Ach! Also kühlt der Abendthau Die versengte Blumenau! Keine Mühe wird ihm schwer! Keine Stunde freudenleer! Denn nach jeder Arbeit Last Harret sein die süsse Rast! Engel fördern ihre Ruh, Drücken beider Augen zu! Jhrer keuschen Ehe Band Knüpfte Gottes Vaterhand! Stolb C
Wenn ihn jaͤher Mut empoͤrt, Er nicht mehr des Freundes hoͤrt, Wenn von Zorn die Bruſt ihm gluͤht, Und ſein Auge Feuer ſpruͤht; O! dann ſchleicht ſie weinend nach, Saͤnftigt ihn mit einem Ach! Alſo kuͤhlt der Abendthau Die verſengte Blumenau! Keine Muͤhe wird ihm ſchwer! Keine Stunde freudenleer! Denn nach jeder Arbeit Laſt Harret ſein die ſuͤſſe Raſt! Engel foͤrdern ihre Ruh, Druͤcken beider Augen zu! Jhrer keuſchen Ehe Band Knuͤpfte Gottes Vaterhand! Stolb C
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Wenn ihn jaͤher Mut empoͤrt,
Er nicht mehr des Freundes hoͤrt,
Wenn von Zorn die Bruſt ihm gluͤht,
Und ſein Auge Feuer ſpruͤht;
O! dann ſchleicht ſie weinend nach,
Saͤnftigt ihn mit einem Ach!
Alſo kuͤhlt der Abendthau
Die verſengte Blumenau!
Keine Muͤhe wird ihm ſchwer!
Keine Stunde freudenleer!
Denn nach jeder Arbeit Laſt
Harret ſein die ſuͤſſe Raſt!
Engel foͤrdern ihre Ruh,
Druͤcken beider Augen zu!
Jhrer keuſchen Ehe Band
Knuͤpfte Gottes Vaterhand!
Stolb C
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Zitationshilfe: | Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/43>, abgerufen am 16.02.2025. |