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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Freunde, den trank ich, und ihr freutet mein euch!
Wenn ich leere den Kelch des Todes, wollt ihr
Dann euch nicht der höheren Freuden eures
Freundes erfreuen?
Freunde, wenn eure Thräne nur des Todes
Kelch nicht bitter, das Herz, wenn's bricht,
nicht weich macht,

Krankheit mag mit zischenden Schlangen,
Schmerz mit

Dornen ihn kränzen!
Zürnt ihr, Geliebte? Hab ich denn dem Tode,
Daß er komme, gerufen? schlingt, wie Wein-
laub,

Nicht um meiner nervigen Jugend Glieder
Sich die Gesundheit?
Freunde, den trank ich, und ihr freutet mein euch!
Wenn ich leere den Kelch des Todes, wollt ihr
Dann euch nicht der hoͤheren Freuden eures
Freundes erfreuen?
Freunde, wenn eure Thraͤne nur des Todes
Kelch nicht bitter, das Herz, wenn’s bricht,
nicht weich macht,

Krankheit mag mit ziſchenden Schlangen,
Schmerz mit

Dornen ihn kraͤnzen!
Zuͤrnt ihr, Geliebte? Hab ich denn dem Tode,
Daß er komme, gerufen? ſchlingt, wie Wein-
laub,

Nicht um meiner nervigen Jugend Glieder
Sich die Geſundheit?
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[313/0329] Freunde, den trank ich, und ihr freutet mein euch! Wenn ich leere den Kelch des Todes, wollt ihr Dann euch nicht der hoͤheren Freuden eures Freundes erfreuen? Freunde, wenn eure Thraͤne nur des Todes Kelch nicht bitter, das Herz, wenn’s bricht, nicht weich macht, Krankheit mag mit ziſchenden Schlangen, Schmerz mit Dornen ihn kraͤnzen! Zuͤrnt ihr, Geliebte? Hab ich denn dem Tode, Daß er komme, gerufen? ſchlingt, wie Wein- laub, Nicht um meiner nervigen Jugend Glieder Sich die Geſundheit?

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/329>, abgerufen am 24.11.2024.