Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Freudig begrüßten die Fluten des Meeres neuer
Bewohner

Mannigfaltige Schaaren; es staunte der wer-
dende Wallfisch

Ueber die steigenden Ströme, die seiner Nasen
entbraußten;

Junges Leben durchbrüllte die Auen, die Wälder,
die Berge,

Jrrte blöckend im Thal, und sang in blühenden
Stauden,

Wiegte sich spiegelnd am Quell, auf wankenden
Blümchen, und girrte

Auf den Gipfeln der Ulme, die liebende Reben
umschlangen;

Denn der edle Wiehrer nicht nur und der mäch-
tige Löwe,

Nicht nur die Vögel des Hains, und summende
goldene Fliegen,

Tranken aus der Quelle des Lebens; Libanons
Zedern

Tranken auch; es tranken die Haine, die Blu-
men und Gräschen,

Freudig begruͤßten die Fluten des Meeres neuer
Bewohner

Mannigfaltige Schaaren; es ſtaunte der wer-
dende Wallfiſch

Ueber die ſteigenden Stroͤme, die ſeiner Naſen
entbraußten;

Junges Leben durchbruͤllte die Auen, die Waͤlder,
die Berge,

Jrrte bloͤckend im Thal, und ſang in bluͤhenden
Stauden,

Wiegte ſich ſpiegelnd am Quell, auf wankenden
Bluͤmchen, und girrte

Auf den Gipfeln der Ulme, die liebende Reben
umſchlangen;

Denn der edle Wiehrer nicht nur und der maͤch-
tige Loͤwe,

Nicht nur die Voͤgel des Hains, und ſummende
goldene Fliegen,

Tranken aus der Quelle des Lebens; Libanons
Zedern

Tranken auch; es tranken die Haine, die Blu-
men und Graͤschen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="2">
            <l><pb facs="#f0285" n="269"/>
Freudig begru&#x0364;ßten die Fluten des Meeres neuer<lb/><hi rendition="#et">Bewohner</hi></l><lb/>
            <l>Mannigfaltige Schaaren; es &#x017F;taunte der wer-<lb/><hi rendition="#et">dende Wallfi&#x017F;ch</hi></l><lb/>
            <l>Ueber die &#x017F;teigenden Stro&#x0364;me, die &#x017F;einer Na&#x017F;en<lb/><hi rendition="#et">entbraußten;</hi></l><lb/>
            <l>Junges Leben durchbru&#x0364;llte die Auen, die Wa&#x0364;lder,<lb/><hi rendition="#et">die Berge,</hi></l><lb/>
            <l>Jrrte blo&#x0364;ckend im Thal, und &#x017F;ang in blu&#x0364;henden<lb/><hi rendition="#et">Stauden,</hi></l><lb/>
            <l>Wiegte &#x017F;ich &#x017F;piegelnd am Quell, auf wankenden<lb/><hi rendition="#et">Blu&#x0364;mchen, und girrte</hi></l><lb/>
            <l>Auf den Gipfeln der Ulme, die liebende Reben<lb/><hi rendition="#et">um&#x017F;chlangen;</hi></l><lb/>
            <l>Denn der edle Wiehrer nicht nur und der ma&#x0364;ch-<lb/><hi rendition="#et">tige Lo&#x0364;we,</hi></l><lb/>
            <l>Nicht nur die Vo&#x0364;gel des Hains, und &#x017F;ummende<lb/><hi rendition="#et">goldene Fliegen,</hi></l><lb/>
            <l>Tranken aus der Quelle des Lebens; Libanons<lb/><hi rendition="#et">Zedern</hi></l><lb/>
            <l>Tranken auch; es tranken die Haine, die Blu-<lb/><hi rendition="#et">men und Gra&#x0364;schen,</hi><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0285] Freudig begruͤßten die Fluten des Meeres neuer Bewohner Mannigfaltige Schaaren; es ſtaunte der wer- dende Wallfiſch Ueber die ſteigenden Stroͤme, die ſeiner Naſen entbraußten; Junges Leben durchbruͤllte die Auen, die Waͤlder, die Berge, Jrrte bloͤckend im Thal, und ſang in bluͤhenden Stauden, Wiegte ſich ſpiegelnd am Quell, auf wankenden Bluͤmchen, und girrte Auf den Gipfeln der Ulme, die liebende Reben umſchlangen; Denn der edle Wiehrer nicht nur und der maͤch- tige Loͤwe, Nicht nur die Voͤgel des Hains, und ſummende goldene Fliegen, Tranken aus der Quelle des Lebens; Libanons Zedern Tranken auch; es tranken die Haine, die Blu- men und Graͤschen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/285
Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/285>, abgerufen am 22.11.2024.