Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Durch den düstern Hain, den schwarzes Grauen
umhüllet,

Ging er, hin zu den Manen, hin zum schrecklichen
König,

Herzen nimmer vordem durch menschliche Bitten
erweichet.
Sich, es erregte sein Lied des Erebus nich-
tige Schatten,

Daß sich von ihren Sizen die dunkeln Gestalten
erhuben,

Zahllos, wie der Vögel Tausende, welche der
Abend,
Et caligantem nigra formidine lucum
Ingressus, Manesque adiit, Regemque tremen-
dum,

Nesciaque humanis precibus mansuescere corda.

At cantu commotae Erebi de sedibus imis
Umbrae ibant tenues, simulacraque luce caren-
tum,

Quam multa in foliis avium se millia condunt.

Durch den duͤſtern Hain, den ſchwarzes Grauen
umhuͤllet,

Ging er, hin zu den Manen, hin zum ſchrecklichen
Koͤnig,

Herzen nimmer vordem durch menſchliche Bitten
erweichet.
Sich, es erregte ſein Lied des Erebus nich-
tige Schatten,

Daß ſich von ihren Sizen die dunkeln Geſtalten
erhuben,

Zahllos, wie der Voͤgel Tauſende, welche der
Abend,
Et caligantem nigrâ formidine lucum
Ingreſſus, Manesque adiit, Regemque tremen-
dum,

Neſciaque humanis precibus manſueſcere corda.

At cantu commotae Erebi de ſedibus imis
Umbrae ibant tenues, ſimulacraque luce caren-
tum,

Quam multa in foliis avium ſe millia condunt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0249" n="235"/>
          <lg n="102">
            <l>Durch den du&#x0364;&#x017F;tern Hain, den &#x017F;chwarzes Grauen<lb/><hi rendition="#et">umhu&#x0364;llet,</hi></l><lb/>
            <l>Ging er, hin zu den Manen, hin zum &#x017F;chrecklichen<lb/><hi rendition="#et">Ko&#x0364;nig,</hi></l><lb/>
            <l>Herzen nimmer vordem durch men&#x017F;chliche Bitten<lb/><hi rendition="#et">erweichet.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <lg n="103">
            <l>Sich, es erregte &#x017F;ein Lied des Erebus nich-<lb/><hi rendition="#et">tige Schatten,</hi></l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ich von ihren Sizen die dunkeln Ge&#x017F;talten<lb/><hi rendition="#et">erhuben,</hi></l><lb/>
            <l>Zahllos, wie der Vo&#x0364;gel Tau&#x017F;ende, welche der<lb/><hi rendition="#et">Abend,</hi></l>
          </lg><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg n="104">
                <l> <hi rendition="#aq">Et caligantem nigrâ formidine lucum</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Ingre&#x017F;&#x017F;us, Manesque adiit, Regemque tremen-<lb/><hi rendition="#et">dum,</hi></hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Ne&#x017F;ciaque humanis precibus man&#x017F;ue&#x017F;cere corda.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <cit>
            <quote>
              <lg n="105">
                <l> <hi rendition="#aq">At cantu commotae Erebi de &#x017F;edibus imis</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Umbrae ibant tenues, &#x017F;imulacraque luce caren-<lb/><hi rendition="#et">tum,</hi></hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Quam multa in foliis avium &#x017F;e millia condunt.</hi> </l>
              </lg>
            </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0249] Durch den duͤſtern Hain, den ſchwarzes Grauen umhuͤllet, Ging er, hin zu den Manen, hin zum ſchrecklichen Koͤnig, Herzen nimmer vordem durch menſchliche Bitten erweichet. Sich, es erregte ſein Lied des Erebus nich- tige Schatten, Daß ſich von ihren Sizen die dunkeln Geſtalten erhuben, Zahllos, wie der Voͤgel Tauſende, welche der Abend, Et caligantem nigrâ formidine lucum Ingreſſus, Manesque adiit, Regemque tremen- dum, Neſciaque humanis precibus manſueſcere corda. At cantu commotae Erebi de ſedibus imis Umbrae ibant tenues, ſimulacraque luce caren- tum, Quam multa in foliis avium ſe millia condunt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/249
Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/249>, abgerufen am 22.11.2024.