Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.
Welches die Nachtigal singt, tönet Daphnis Menalkas. Alles ist Lenz, und alles ist Trift! Es schwellen die Euter, Alle schwellen von Milch, welche die Säug- linge nährt. Da, wo die schöne Phillis erscheint, und wo sie verschwindet, Ach! da schmachten alsbald Schäfer und Pflanze zugleich. Daphnis. Zwillinge säugen die Schaf' und die Ziegen, es füllen die Bienen Honig in Körben, es träuft Honig die Ei- chen herab,
Welches die Nachtigal ſingt, toͤnet Daphnis Menalkas. Alles iſt Lenz, und alles iſt Trift! Es ſchwellen die Euter, Alle ſchwellen von Milch, welche die Saͤug- linge naͤhrt. Da, wo die ſchoͤne Phillis erſcheint, und wo ſie verſchwindet, Ach! da ſchmachten alsbald Schaͤfer und Pflanze zugleich. Daphnis. Zwillinge ſaͤugen die Schaf’ und die Ziegen, es fuͤllen die Bienen Honig in Koͤrben, es traͤuft Honig die Ei- chen herab, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#DAP"> <lg n="62"> <l><pb facs="#f0230" n="216"/> Welches die Nachtigal ſingt, toͤnet Daphnis<lb/><hi rendition="#et">Geſang;</hi></l><lb/> <l>Meine Farren, o maͤſtet ſie mir! und fuͤhret<lb/><hi rendition="#et">Menalkas</hi></l><lb/> <l>Seine Laͤmmer euch zu, lach’ ihm die uͤp-<lb/><hi rendition="#et">pige Flur!</hi></l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#MEN"> <speaker>Menalkas.</speaker><lb/> <lg n="63"> <l>Alles iſt Lenz, und alles iſt Trift! Es ſchwellen<lb/><hi rendition="#et">die Euter,</hi></l><lb/> <l>Alle ſchwellen von Milch, welche die Saͤug-<lb/><hi rendition="#et">linge naͤhrt.</hi></l><lb/> <l>Da, wo die ſchoͤne Phillis erſcheint, und wo ſie<lb/><hi rendition="#et">verſchwindet,</hi></l><lb/> <l>Ach! da ſchmachten alsbald Schaͤfer und<lb/><hi rendition="#et">Pflanze zugleich.</hi></l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#DAP"> <speaker>Daphnis.</speaker><lb/> <lg n="64"> <l>Zwillinge ſaͤugen die Schaf’ und die Ziegen, es<lb/><hi rendition="#et">fuͤllen die Bienen</hi></l><lb/> <l>Honig in Koͤrben, es traͤuft Honig die Ei-<lb/><hi rendition="#et">chen herab,</hi><lb/></l> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [216/0230]
Welches die Nachtigal ſingt, toͤnet Daphnis
Geſang;
Meine Farren, o maͤſtet ſie mir! und fuͤhret
Menalkas
Seine Laͤmmer euch zu, lach’ ihm die uͤp-
pige Flur!
Menalkas.
Alles iſt Lenz, und alles iſt Trift! Es ſchwellen
die Euter,
Alle ſchwellen von Milch, welche die Saͤug-
linge naͤhrt.
Da, wo die ſchoͤne Phillis erſcheint, und wo ſie
verſchwindet,
Ach! da ſchmachten alsbald Schaͤfer und
Pflanze zugleich.
Daphnis.
Zwillinge ſaͤugen die Schaf’ und die Ziegen, es
fuͤllen die Bienen
Honig in Koͤrben, es traͤuft Honig die Ei-
chen herab,
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