Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Straff sind die Sehnen meiner Jugendkraft; Jch bin gewandt zu ringen; meinem Arm Jst Phöbus güldnes Schwert ein Halmenspiel; Den Silberbogen des Ferntreffenden Weis ich zu spannen; treffe scharf das Ziel; Mein Köcher rasselt goldner Pfeile voll -- Wer mag einher in meiner Rüstung gehn? -- Es gelte, Friz! Sieg gelt' es, oder Tod! -- Du! huldigt dir Gesang und Sprach' allein? Und waltet nicht des Mäoniden Geist Auch über meinem Haupt? Jch rang mit ihm, Wie Herkuls Kraft mit Anteus Zauber rang. Bezwang ich ihn nicht oben in der Luft? -- Jch komm'! ich komme dir! denn ehren mag Ein solcher Widersacher das Gefecht. Wie wird des Sieges Blume meinen Kranz Verherlichen! -- Und gäbe mich der Rath Der Himmelsherscher dir auch unterthan, So könt' ich doch von keiner edlern Hand, Als deiner, sterben, edler, starker Held! Auf! rüste dich! Sieg gilt es, oder Tod! Straff ſind die Sehnen meiner Jugendkraft; Jch bin gewandt zu ringen; meinem Arm Jſt Phoͤbus guͤldnes Schwert ein Halmenſpiel; Den Silberbogen des Ferntreffenden Weis ich zu ſpannen; treffe ſcharf das Ziel; Mein Koͤcher raſſelt goldner Pfeile voll — Wer mag einher in meiner Ruͤſtung gehn? — Es gelte, Friz! Sieg gelt’ es, oder Tod! — Du! huldigt dir Geſang und Sprach’ allein? Und waltet nicht des Maͤoniden Geiſt Auch uͤber meinem Haupt? Jch rang mit ihm, Wie Herkuls Kraft mit Anteus Zauber rang. Bezwang ich ihn nicht oben in der Luft? — Jch komm’! ich komme dir! denn ehren mag Ein ſolcher Widerſacher das Gefecht. Wie wird des Sieges Blume meinen Kranz Verherlichen! — Und gaͤbe mich der Rath Der Himmelsherſcher dir auch unterthan, So koͤnt’ ich doch von keiner edlern Hand, Als deiner, ſterben, edler, ſtarker Held! Auf! ruͤſte dich! Sieg gilt es, oder Tod! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0197" n="185"/> <l>Straff ſind die Sehnen meiner Jugendkraft;</l><lb/> <l>Jch bin gewandt zu ringen; meinem Arm</l><lb/> <l>Jſt Phoͤbus guͤldnes Schwert ein Halmenſpiel;</l><lb/> <l>Den Silberbogen des Ferntreffenden</l><lb/> <l>Weis ich zu ſpannen; treffe ſcharf das Ziel;</l><lb/> <l>Mein Koͤcher raſſelt goldner Pfeile voll —</l><lb/> <l>Wer mag einher in meiner Ruͤſtung gehn? —</l><lb/> <l>Es gelte, Friz! Sieg gelt’ es, oder Tod! —</l><lb/> <l>Du! huldigt dir Geſang und Sprach’ allein?</l><lb/> <l>Und waltet nicht des Maͤoniden Geiſt</l><lb/> <l>Auch uͤber meinem Haupt? Jch rang mit ihm,</l><lb/> <l>Wie Herkuls Kraft mit Anteus Zauber rang.</l><lb/> <l>Bezwang ich ihn nicht oben in der Luft? —</l><lb/> <l>Jch komm’! ich komme dir! denn ehren mag</l><lb/> <l>Ein ſolcher Widerſacher das Gefecht.</l><lb/> <l>Wie wird des Sieges Blume meinen Kranz</l><lb/> <l>Verherlichen! — Und gaͤbe mich der Rath</l><lb/> <l>Der Himmelsherſcher dir auch unterthan,</l><lb/> <l>So koͤnt’ ich doch von keiner edlern Hand,</l><lb/> <l>Als deiner, ſterben, edler, ſtarker Held!</l><lb/> <l>Auf! ruͤſte dich! Sieg gilt es, oder Tod!</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [185/0197]
Straff ſind die Sehnen meiner Jugendkraft;
Jch bin gewandt zu ringen; meinem Arm
Jſt Phoͤbus guͤldnes Schwert ein Halmenſpiel;
Den Silberbogen des Ferntreffenden
Weis ich zu ſpannen; treffe ſcharf das Ziel;
Mein Koͤcher raſſelt goldner Pfeile voll —
Wer mag einher in meiner Ruͤſtung gehn? —
Es gelte, Friz! Sieg gelt’ es, oder Tod! —
Du! huldigt dir Geſang und Sprach’ allein?
Und waltet nicht des Maͤoniden Geiſt
Auch uͤber meinem Haupt? Jch rang mit ihm,
Wie Herkuls Kraft mit Anteus Zauber rang.
Bezwang ich ihn nicht oben in der Luft? —
Jch komm’! ich komme dir! denn ehren mag
Ein ſolcher Widerſacher das Gefecht.
Wie wird des Sieges Blume meinen Kranz
Verherlichen! — Und gaͤbe mich der Rath
Der Himmelsherſcher dir auch unterthan,
So koͤnt’ ich doch von keiner edlern Hand,
Als deiner, ſterben, edler, ſtarker Held!
Auf! ruͤſte dich! Sieg gilt es, oder Tod!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |