Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Siehe, da sah er, Jn heiliger Stunde, Jenseit Jahrhunderten, Schlachten der Freiheit! Sah die Heldenenkel fallen; O wie schlug sein Herz für Wonne! Seine heisse Thräne stürzte Jn der Harfe Silbersturm! Die Sonne war gesunken; der Abend Kühlte mit röthenden Flügeln Den alten Rhein; Noch donnerte laut, noch blizte die Schlacht! Von Zinnen des Himmels Schauten, durch purpurne Wolken, Hermann freudig, und Tell, Luther und Klopstock freudig herab auf un- ser Heer! Athmeten uns zu Festen Entschluß, Stärke der Götter und deutschen Mut! Die Feinde sahn auf Mit lechzenden Blicken Siehe, da ſah er, Jn heiliger Stunde, Jenſeit Jahrhunderten, Schlachten der Freiheit! Sah die Heldenenkel fallen; O wie ſchlug ſein Herz fuͤr Wonne! Seine heiſſe Thraͤne ſtuͤrzte Jn der Harfe Silberſturm! Die Sonne war geſunken; der Abend Kuͤhlte mit roͤthenden Fluͤgeln Den alten Rhein; Noch donnerte laut, noch blizte die Schlacht! Von Zinnen des Himmels Schauten, durch purpurne Wolken, Hermann freudig, und Tell, Luther und Klopſtock freudig herab auf un- ſer Heer! Athmeten uns zu Feſten Entſchluß, Staͤrke der Goͤtter und deutſchen Mut! Die Feinde ſahn auf Mit lechzenden Blicken <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0119" n="109"/> <lg n="40"> <l>Siehe, da ſah er,</l><lb/> <l>Jn heiliger Stunde,</l><lb/> <l>Jenſeit Jahrhunderten,</l><lb/> <l>Schlachten der Freiheit!</l><lb/> <l>Sah die Heldenenkel fallen;</l><lb/> <l>O wie ſchlug ſein Herz fuͤr Wonne!</l><lb/> <l>Seine heiſſe Thraͤne ſtuͤrzte</l><lb/> <l>Jn der Harfe Silberſturm!</l> </lg><lb/> <lg n="41"> <l>Die Sonne war geſunken; der Abend</l><lb/> <l>Kuͤhlte mit roͤthenden Fluͤgeln</l><lb/> <l>Den alten Rhein;</l><lb/> <l>Noch donnerte laut, noch blizte die Schlacht!</l><lb/> <l>Von Zinnen des Himmels</l><lb/> <l>Schauten, durch purpurne Wolken,</l><lb/> <l>Hermann freudig, und Tell,</l><lb/> <l>Luther und Klopſtock freudig herab auf un-<lb/><hi rendition="#et">ſer Heer!</hi></l><lb/> <l>Athmeten uns zu</l><lb/> <l>Feſten Entſchluß,</l><lb/> <l>Staͤrke der Goͤtter und deutſchen Mut!</l> </lg><lb/> <lg n="42"> <l>Die Feinde ſahn auf</l><lb/> <l>Mit lechzenden Blicken<lb/></l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0119]
Siehe, da ſah er,
Jn heiliger Stunde,
Jenſeit Jahrhunderten,
Schlachten der Freiheit!
Sah die Heldenenkel fallen;
O wie ſchlug ſein Herz fuͤr Wonne!
Seine heiſſe Thraͤne ſtuͤrzte
Jn der Harfe Silberſturm!
Die Sonne war geſunken; der Abend
Kuͤhlte mit roͤthenden Fluͤgeln
Den alten Rhein;
Noch donnerte laut, noch blizte die Schlacht!
Von Zinnen des Himmels
Schauten, durch purpurne Wolken,
Hermann freudig, und Tell,
Luther und Klopſtock freudig herab auf un-
ſer Heer!
Athmeten uns zu
Feſten Entſchluß,
Staͤrke der Goͤtter und deutſchen Mut!
Die Feinde ſahn auf
Mit lechzenden Blicken
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