Stock, Ch. L.: Grundzüge der Verfassung des Gesellenwesens der deutschen Handwerker in alter und neuer Zeit. Magdeburg, 1844.Altgesell. Unter was für einem Monarchen? Fremder. Unter Kaiser Karl dem Zweiten, von der Christ- lichen Religion an, der Fünfte, im Jahre 876. Altgesell. Wie lange hat dieser Kaiser regiert? Fremder. Drei Jahre. Diese sechs Fragen und Antworten sind durch mündliche Kaiser Karl II. regierte 875 bis 877. Der Bau des ersten Nachdem männiglich kund und offenbar daß alle Stände *) Niedere.
Altgeſell. Unter was für einem Monarchen? Fremder. Unter Kaiſer Karl dem Zweiten, von der Chriſt- lichen Religion an, der Fünfte, im Jahre 876. Altgeſell. Wie lange hat dieſer Kaiſer regiert? Fremder. Drei Jahre. Dieſe ſechs Fragen und Antworten ſind durch mündliche Kaiſer Karl II. regierte 875 bis 877. Der Bau des erſten Nachdem männiglich kund und offenbar daß alle Stände *) Niedere.
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Altgeſell. Unter was für einem Monarchen?
Fremder. Unter Kaiſer Karl dem Zweiten, von der Chriſt-
lichen Religion an, der Fünfte, im Jahre 876.
Altgeſell. Wie lange hat dieſer Kaiſer regiert?
Fremder. Drei Jahre.
Dieſe ſechs Fragen und Antworten ſind durch mündliche
Tradition ſo entſtellt, daß ſie einer näheren Erörterung und wo
möglich einer Aufklärung bedürfen.
Kaiſer Karl II. regierte 875 bis 877. Der Bau des erſten
Doms zu Magdeburg begann aber 963 unter Otto I., der des
zweiten oder jetzigen etwa 1207 unter Otto IV., iſt aber nur
langſam fortgeſchritten und kann leicht unter Karl IV., 1346
bis 1378, zur Errichtung einer Maurer- und Steinmetzhütte
(Loge) in Magdeburg Gelegenheit gegeben haben. Hierauf führt
Stieglitz in ſeiner Beſchreibung der Kirche d. h. Kunigunde zu
Rochlitz, S. 15, wo er ſagt: »die ſächſiſchen Steinmetze wollten
ſchon vom Kaiſer Karl IV. Freiheitsbriefe erhalten haben«, warum
alſo nicht auch die Maurer, welche ſchon lange mit den Stein-
metzen gemeinſchaftlich an Kirchengebäuden gearbeitet hatten?
Vielleicht trägt folgende Einleitung in die Statuten der ver-
einigt geweſenen Maurer und Steinmetze in Magdeburg etwas
dazu bei.
Nachdem männiglich kund und offenbar daß alle Stände
hoch und ſied, *) ſich unſers löblichen und kunſtreichen Hand-
werks der Steinmetzen und Mäurer in viel Wege gebrauchen
und große Koſtung auf die Gebäude gewandt wird und unſer
Handwerk in dieſer löblichen Altſtadt Magdeburg ſamt deren
Vorſtädten Neuſtadt und Sudenburg bisher durch viel Unord-
nungen und manche Störerey und eigen Geſuch etzlicher leicht-
fertiger und unverſtändiger Leute in Abfall kommen und uns
auf alle Weiſe ſchädlich und nachtheilig vorgefallen, als haben
wir ſolches mit getreuen Fleiß bewogen und in guter Eintracht
*) Niedere.
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