nichts gewesen als Weltweisheit, ein Trachten hinter und über die Welt hinaus zu kommen. Und was ist die Weisheit der vielen folgenden Jahrhunderte? Hinter was suchten die Neuen zu kommen? Hinter die Welt nicht mehr, denn das hatten die Alten vollbracht, sondern hinter den Gott, den jene ihnen hinterließen, hinter den Gott, "der Geist ist", hinter alles, was des Geistes ist, das Geistige. Die Thätigkeit des Geistes aber, der "selbst die Tiefen der Gottheit erforscht", ist die Got¬ tesgelahrtheit. Haben die Alten nichts aufzuweisen als Welt¬ weisheit, so brachten und bringen es die Neuen niemals weiter als zur Gottesgelahrtheit. Wir werden später sehen, daß selbst die neuesten Empörungen gegen Gott nichts als die äußersten Anstrengungen der "Gottesgelahrtheit", d. h. theologische Insur¬ rectionen sind.
§. 1.Der Geist.
Das Geisterreich ist ungeheuer groß, des Geistigen un¬ endlich viel: sehen Wir doch zu, was denn der Geist, diese Hinterlassenschaft der Alten, eigentlich ist.
Aus ihren Geburtswehen ging er hervor, sie selbst aber konnten sich nicht als Geist aussprechen: sie konnten ihn ge¬ bären, sprechen mußte er selbst. Der "geborene Gott, der Menschensohn" spricht erst das Wort aus, daß der Geist, d. h. er, der Gott, es mit nichts Irdischem und keinem irdischen Verhältnisse zu thun habe, sondern lediglich mit dem Geiste und geistigen Verhältnissen.
Ist etwa Mein unter allen Schlägen der Welt unvertilg¬ barer Muth, Meine Unbeugsamkeit und Mein Trotz, weil ihm die Welt nichts anhat, schon im vollen Sinne der Geist? So wäre er ja noch mit der Welt in Feindschaft, und all sein
nichts geweſen als Weltweisheit, ein Trachten hinter und über die Welt hinaus zu kommen. Und was iſt die Weisheit der vielen folgenden Jahrhunderte? Hinter was ſuchten die Neuen zu kommen? Hinter die Welt nicht mehr, denn das hatten die Alten vollbracht, ſondern hinter den Gott, den jene ihnen hinterließen, hinter den Gott, „der Geiſt iſt“, hinter alles, was des Geiſtes iſt, das Geiſtige. Die Thätigkeit des Geiſtes aber, der „ſelbſt die Tiefen der Gottheit erforſcht“, iſt die Got¬ tesgelahrtheit. Haben die Alten nichts aufzuweiſen als Welt¬ weisheit, ſo brachten und bringen es die Neuen niemals weiter als zur Gottesgelahrtheit. Wir werden ſpäter ſehen, daß ſelbſt die neueſten Empörungen gegen Gott nichts als die äußerſten Anſtrengungen der „Gottesgelahrtheit“, d. h. theologiſche Inſur¬ rectionen ſind.
§. 1.Der Geiſt.
Das Geiſterreich iſt ungeheuer groß, des Geiſtigen un¬ endlich viel: ſehen Wir doch zu, was denn der Geiſt, dieſe Hinterlaſſenſchaft der Alten, eigentlich iſt.
Aus ihren Geburtswehen ging er hervor, ſie ſelbſt aber konnten ſich nicht als Geiſt ausſprechen: ſie konnten ihn ge¬ bären, ſprechen mußte er ſelbſt. Der „geborene Gott, der Menſchenſohn“ ſpricht erſt das Wort aus, daß der Geiſt, d. h. er, der Gott, es mit nichts Irdiſchem und keinem irdiſchen Verhältniſſe zu thun habe, ſondern lediglich mit dem Geiſte und geiſtigen Verhältniſſen.
Iſt etwa Mein unter allen Schlägen der Welt unvertilg¬ barer Muth, Meine Unbeugſamkeit und Mein Trotz, weil ihm die Welt nichts anhat, ſchon im vollen Sinne der Geiſt? So wäre er ja noch mit der Welt in Feindſchaft, und all ſein
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nichts geweſen als Weltweisheit, ein Trachten hinter und
über die Welt hinaus zu kommen. Und was iſt die Weisheit
der vielen folgenden Jahrhunderte? Hinter was ſuchten die
Neuen zu kommen? Hinter die Welt nicht mehr, denn das
hatten die Alten vollbracht, ſondern hinter den Gott, den jene
ihnen hinterließen, hinter den Gott, „der Geiſt iſt“, hinter alles,
was des Geiſtes iſt, das Geiſtige. Die Thätigkeit des Geiſtes
aber, der „ſelbſt die Tiefen der Gottheit erforſcht“, iſt die Got¬
tesgelahrtheit. Haben die Alten nichts aufzuweiſen als Welt¬
weisheit, ſo brachten und bringen es die Neuen niemals weiter
als zur Gottesgelahrtheit. Wir werden ſpäter ſehen, daß ſelbſt
die neueſten Empörungen gegen Gott nichts als die äußerſten
Anſtrengungen der „Gottesgelahrtheit“, d. h. theologiſche Inſur¬
rectionen ſind.
§. 1. Der Geiſt.
Das Geiſterreich iſt ungeheuer groß, des Geiſtigen un¬
endlich viel: ſehen Wir doch zu, was denn der Geiſt, dieſe
Hinterlaſſenſchaft der Alten, eigentlich iſt.
Aus ihren Geburtswehen ging er hervor, ſie ſelbſt aber
konnten ſich nicht als Geiſt ausſprechen: ſie konnten ihn ge¬
bären, ſprechen mußte er ſelbſt. Der „geborene Gott, der
Menſchenſohn“ ſpricht erſt das Wort aus, daß der Geiſt, d. h.
er, der Gott, es mit nichts Irdiſchem und keinem irdiſchen
Verhältniſſe zu thun habe, ſondern lediglich mit dem Geiſte
und geiſtigen Verhältniſſen.
Iſt etwa Mein unter allen Schlägen der Welt unvertilg¬
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die Welt nichts anhat, ſchon im vollen Sinne der Geiſt? So
wäre er ja noch mit der Welt in Feindſchaft, und all ſein
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Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig, 1845, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stirner_einzige_1845/45>, abgerufen am 24.11.2024.
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