Hat Gott, hat die Menschheit, wie Ihr versichert, Gehalt genug in sich, um sich Alles in Allem zu sein: so spüre Ich, daß es Mir noch weit weniger daran fehlen wird, und daß Ich über meine "Leerheit" keine Klage zu führen haben werde. Ich bin Nichts im Sinne der Leerheit, sondern das schöpferische Nichts, das Nichts, aus welchem Ich selbst als Schöpfer Alles schaffe.
Fort denn mit jeder Sache, die nicht ganz und gar Meine Sache ist! Ihr meint, Meine Sache müsse wenigstens die "gute Sache" sein? Was gut, was böse! Ich bin ja selber Meine Sache, und Ich bin weder gut noch böse. Beides hat für Mich keinen Sinn.
Das Göttliche ist Gottes Sache, das Menschliche Sache "des Menschen". Meine Sache ist weder das Göttliche noch das Menschliche, ist nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie u. s.w., sondern allein das Meinige, und sie ist keine allge¬ meine, sondern ist -- einzig, wie Ich einzig bin.
Mir geht nichts über Mich!
Hat Gott, hat die Menſchheit, wie Ihr verſichert, Gehalt genug in ſich, um ſich Alles in Allem zu ſein: ſo ſpüre Ich, daß es Mir noch weit weniger daran fehlen wird, und daß Ich über meine „Leerheit“ keine Klage zu führen haben werde. Ich bin Nichts im Sinne der Leerheit, ſondern das ſchöpferiſche Nichts, das Nichts, aus welchem Ich ſelbſt als Schöpfer Alles ſchaffe.
Fort denn mit jeder Sache, die nicht ganz und gar Meine Sache iſt! Ihr meint, Meine Sache müſſe wenigſtens die „gute Sache“ ſein? Was gut, was böſe! Ich bin ja ſelber Meine Sache, und Ich bin weder gut noch böſe. Beides hat für Mich keinen Sinn.
Das Göttliche iſt Gottes Sache, das Menſchliche Sache „des Menſchen“. Meine Sache iſt weder das Göttliche noch das Menſchliche, iſt nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie u. ſ.w., ſondern allein das Meinige, und ſie iſt keine allge¬ meine, ſondern iſt — einzig, wie Ich einzig bin.
Mir geht nichts über Mich!
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Hat Gott, hat die Menſchheit, wie Ihr verſichert, Gehalt
genug in ſich, um ſich Alles in Allem zu ſein: ſo ſpüre Ich,
daß es Mir noch weit weniger daran fehlen wird, und daß
Ich über meine „Leerheit“ keine Klage zu führen haben werde.
Ich bin Nichts im Sinne der Leerheit, ſondern das ſchöpferiſche
Nichts, das Nichts, aus welchem Ich ſelbſt als Schöpfer
Alles ſchaffe.
Fort denn mit jeder Sache, die nicht ganz und gar Meine
Sache iſt! Ihr meint, Meine Sache müſſe wenigſtens die
„gute Sache“ ſein? Was gut, was böſe! Ich bin ja ſelber
Meine Sache, und Ich bin weder gut noch böſe. Beides hat
für Mich keinen Sinn.
Das Göttliche iſt Gottes Sache, das Menſchliche Sache
„des Menſchen“. Meine Sache iſt weder das Göttliche noch
das Menſchliche, iſt nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie u.
ſ.w., ſondern allein das Meinige, und ſie iſt keine allge¬
meine, ſondern iſt — einzig, wie Ich einzig bin.
Mir geht nichts über Mich!
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Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig, 1845, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stirner_einzige_1845/16>, abgerufen am 24.11.2024.
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