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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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nach unten zog. Aber der Bogen wurde immer heller
und heller, bis sich die Sterne vor ihm zurük zogen,
und erblaßten. Auch in andere Gegenden des Him¬
mels sandte er einen Schein, der schimmergrün sachte
und lebendig unter die Sterne floß. Dann standen
Garben verschiedenen Lichtes auf der Höhe des Bogens
wie Zaken einer Krone, und brannten. Es floß helle
durch die benachbarten Himmelsgegenden, es sprühte
leise, und ging in sanftem Zuken durch lange Räume.
Hatte sich nun der Gewitterstoff des Himmels durch
den unerhörten Schneefall so gespannt, daß er in die¬
sen stummen herrlichen Strömen des Lichtes ausfloß,
oder war es eine andere Ursache der unergründlichen
Natur. Nach und nach wurde es schwächer und immer
schwächer, die Garben erloschen zuerst, bis es allmäh¬
lich und unmerklich immer geringer wurde, und wieder
nichts am Himmel war als die tausend und tausend
einfachen Sterne.

Die Kinder sagten keines zu dem andern ein Wort,
sie blieben fort und fort sizen, und schauten mit offe¬
nen Augen in den Himmel.

Es geschah nun nichts Besonderes mehr. Die
Sterne glänzten, funkelten, und zitterten, nur manche
schießende Schnuppe fuhr durch sie.

Endlich, nachdem die Sterne lange allein geschie¬

nach unten zog. Aber der Bogen wurde immer heller
und heller, bis ſich die Sterne vor ihm zurük zogen,
und erblaßten. Auch in andere Gegenden des Him¬
mels ſandte er einen Schein, der ſchimmergrün ſachte
und lebendig unter die Sterne floß. Dann ſtanden
Garben verſchiedenen Lichtes auf der Höhe des Bogens
wie Zaken einer Krone, und brannten. Es floß helle
durch die benachbarten Himmelsgegenden, es ſprühte
leiſe, und ging in ſanftem Zuken durch lange Räume.
Hatte ſich nun der Gewitterſtoff des Himmels durch
den unerhörten Schneefall ſo geſpannt, daß er in die¬
ſen ſtummen herrlichen Strömen des Lichtes ausfloß,
oder war es eine andere Urſache der unergründlichen
Natur. Nach und nach wurde es ſchwächer und immer
ſchwächer, die Garben erloſchen zuerſt, bis es allmäh¬
lich und unmerklich immer geringer wurde, und wieder
nichts am Himmel war als die tauſend und tauſend
einfachen Sterne.

Die Kinder ſagten keines zu dem andern ein Wort,
ſie blieben fort und fort ſizen, und ſchauten mit offe¬
nen Augen in den Himmel.

Es geſchah nun nichts Beſonderes mehr. Die
Sterne glänzten, funkelten, und zitterten, nur manche
ſchießende Schnuppe fuhr durch ſie.

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[74/0085] nach unten zog. Aber der Bogen wurde immer heller und heller, bis ſich die Sterne vor ihm zurük zogen, und erblaßten. Auch in andere Gegenden des Him¬ mels ſandte er einen Schein, der ſchimmergrün ſachte und lebendig unter die Sterne floß. Dann ſtanden Garben verſchiedenen Lichtes auf der Höhe des Bogens wie Zaken einer Krone, und brannten. Es floß helle durch die benachbarten Himmelsgegenden, es ſprühte leiſe, und ging in ſanftem Zuken durch lange Räume. Hatte ſich nun der Gewitterſtoff des Himmels durch den unerhörten Schneefall ſo geſpannt, daß er in die¬ ſen ſtummen herrlichen Strömen des Lichtes ausfloß, oder war es eine andere Urſache der unergründlichen Natur. Nach und nach wurde es ſchwächer und immer ſchwächer, die Garben erloſchen zuerſt, bis es allmäh¬ lich und unmerklich immer geringer wurde, und wieder nichts am Himmel war als die tauſend und tauſend einfachen Sterne. Die Kinder ſagten keines zu dem andern ein Wort, ſie blieben fort und fort ſizen, und ſchauten mit offe¬ nen Augen in den Himmel. Es geſchah nun nichts Beſonderes mehr. Die Sterne glänzten, funkelten, und zitterten, nur manche ſchießende Schnuppe fuhr durch ſie. Endlich, nachdem die Sterne lange allein geſchie¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/85>, abgerufen am 22.11.2024.