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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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des Eises die blaue Farbe noch fort geht, das werden
Steine sein, dachte ich, oder es wird Erde und Weide¬
grund sein, und dann fangen die Wälder an, die
gehen herab und immer weiter herab, man sieht auch
allerlei Felsen in ihnen, dann folgen die Wiesen, die
schon grün sind, und dann die grünen Laubwälder,
und dann kommen unsere Wiesen und Felder, die in
dem Thale von Gschaid sind. Siehst du nun Sanna,
weil wir jezt bei dem Eise sind, so werden wir über
die blaue Farbe hinab gehen, dann durch die Wälder,
in denen die Felsen sind, dann über die Wiesen, und
dann durch die grünen Laubwälder, und dann werden
wir in dem Thale von Gschaid sein, und recht leicht
unser Dorf finden."

"Ja Konrad," sagte das Mädchen.

Die Kinder gingen nun in das Eis hinein, wo
es zugänglich war.

Sie waren winzigkleine wandelnde Punkte in die¬
sen ungeheuern Stüken.

Wie sie so unter die Überhänge hinein sahen,
gleichsam als gäbe ihnen ein Trieb ein, ein Obdach
zu suchen, gelangten sie in einen Graben, in einen
breiten tiefgefurchten Graben, der gerade aus dem
Eise hervor ging. Er sah aus wie das Bett eines
Stromes, der aber jezt ausgetroknet, und überall mit

des Eiſes die blaue Farbe noch fort geht, das werden
Steine ſein, dachte ich, oder es wird Erde und Weide¬
grund ſein, und dann fangen die Wälder an, die
gehen herab und immer weiter herab, man ſieht auch
allerlei Felſen in ihnen, dann folgen die Wieſen, die
ſchon grün ſind, und dann die grünen Laubwälder,
und dann kommen unſere Wieſen und Felder, die in
dem Thale von Gſchaid ſind. Siehſt du nun Sanna,
weil wir jezt bei dem Eiſe ſind, ſo werden wir über
die blaue Farbe hinab gehen, dann durch die Wälder,
in denen die Felſen ſind, dann über die Wieſen, und
dann durch die grünen Laubwälder, und dann werden
wir in dem Thale von Gſchaid ſein, und recht leicht
unſer Dorf finden.“

„Ja Konrad,“ ſagte das Mädchen.

Die Kinder gingen nun in das Eis hinein, wo
es zugänglich war.

Sie waren winzigkleine wandelnde Punkte in die¬
ſen ungeheuern Stüken.

Wie ſie ſo unter die Überhänge hinein ſahen,
gleichſam als gäbe ihnen ein Trieb ein, ein Obdach
zu ſuchen, gelangten ſie in einen Graben, in einen
breiten tiefgefurchten Graben, der gerade aus dem
Eiſe hervor ging. Er ſah aus wie das Bett eines
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[59/0070] des Eiſes die blaue Farbe noch fort geht, das werden Steine ſein, dachte ich, oder es wird Erde und Weide¬ grund ſein, und dann fangen die Wälder an, die gehen herab und immer weiter herab, man ſieht auch allerlei Felſen in ihnen, dann folgen die Wieſen, die ſchon grün ſind, und dann die grünen Laubwälder, und dann kommen unſere Wieſen und Felder, die in dem Thale von Gſchaid ſind. Siehſt du nun Sanna, weil wir jezt bei dem Eiſe ſind, ſo werden wir über die blaue Farbe hinab gehen, dann durch die Wälder, in denen die Felſen ſind, dann über die Wieſen, und dann durch die grünen Laubwälder, und dann werden wir in dem Thale von Gſchaid ſein, und recht leicht unſer Dorf finden.“ „Ja Konrad,“ ſagte das Mädchen. Die Kinder gingen nun in das Eis hinein, wo es zugänglich war. Sie waren winzigkleine wandelnde Punkte in die¬ ſen ungeheuern Stüken. Wie ſie ſo unter die Überhänge hinein ſahen, gleichſam als gäbe ihnen ein Trieb ein, ein Obdach zu ſuchen, gelangten ſie in einen Graben, in einen breiten tiefgefurchten Graben, der gerade aus dem Eiſe hervor ging. Er ſah aus wie das Bett eines Stromes, der aber jezt ausgetroknet, und überall mit

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/70>, abgerufen am 25.11.2024.