Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Es verdoppelte beinahe seine kleinen Schritte, um Sie gingen nun rüstig in den Windungen fort, Die Freude der Kinder war sehr groß. Sie traten Es war große Ruhe eingetreten. Von den Vö¬ Es verdoppelte beinahe ſeine kleinen Schritte, um Sie gingen nun rüſtig in den Windungen fort, Die Freude der Kinder war ſehr groß. Sie traten Es war große Ruhe eingetreten. Von den Vö¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0056" n="45"/> <p>Es verdoppelte beinahe ſeine kleinen Schritte, um<lb/> mit denen des dahinſchreitenden Knaben gleich bleiben<lb/> zu können.</p><lb/> <p>Sie gingen nun rüſtig in den Windungen fort,<lb/> jezt von Abend nach Morgen, jezt von Morgen nach<lb/> Abend. Der von der Großmutter vorausgeſagte Wind<lb/> ſtellte ſich nicht ein, im Gegentheile war es ſo ſtille,<lb/> daß ſich nicht ein Äſtchen oder Zweig rührte, ja ſogar<lb/> es ſchien im Walde wärmer, wie es in lokeren Kör¬<lb/> pern, dergleichen ein Wald auch iſt, immer im Winter<lb/> zu ſein pflegt, und die Schneefloken fielen ſtets reich¬<lb/> licher, ſo daß der ganze Boden ſchon weiß war, daß<lb/> der Wald ſich grau zu beſtäuben anfing, und daß auf<lb/> dem Hute und den Kleidern des Knaben ſo wie auf<lb/> denen des Mädchens der Schnee lag.</p><lb/> <p>Die Freude der Kinder war ſehr groß. Sie traten<lb/> auf den weichen Flaum, ſuchten mit dem Fuße abſicht¬<lb/> lich ſolche Stellen, wo er dichter zu liegen ſchien, um<lb/> dorthin zu treten, und ſich den Anſchein zu geben, als<lb/> wateten ſie bereits. Sie ſchüttelten den Schnee nicht<lb/> von den Kleidern ab.</p><lb/> <p>Es war große Ruhe eingetreten. Von den Vö¬<lb/> geln, deren doch manche auch zuweilen im Winter in<lb/> dem Walde hin und her fliegen, und von denen die<lb/> Kinder im Herübergehen ſogar mehrere zwitſchern ge¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0056]
Es verdoppelte beinahe ſeine kleinen Schritte, um
mit denen des dahinſchreitenden Knaben gleich bleiben
zu können.
Sie gingen nun rüſtig in den Windungen fort,
jezt von Abend nach Morgen, jezt von Morgen nach
Abend. Der von der Großmutter vorausgeſagte Wind
ſtellte ſich nicht ein, im Gegentheile war es ſo ſtille,
daß ſich nicht ein Äſtchen oder Zweig rührte, ja ſogar
es ſchien im Walde wärmer, wie es in lokeren Kör¬
pern, dergleichen ein Wald auch iſt, immer im Winter
zu ſein pflegt, und die Schneefloken fielen ſtets reich¬
licher, ſo daß der ganze Boden ſchon weiß war, daß
der Wald ſich grau zu beſtäuben anfing, und daß auf
dem Hute und den Kleidern des Knaben ſo wie auf
denen des Mädchens der Schnee lag.
Die Freude der Kinder war ſehr groß. Sie traten
auf den weichen Flaum, ſuchten mit dem Fuße abſicht¬
lich ſolche Stellen, wo er dichter zu liegen ſchien, um
dorthin zu treten, und ſich den Anſchein zu geben, als
wateten ſie bereits. Sie ſchüttelten den Schnee nicht
von den Kleidern ab.
Es war große Ruhe eingetreten. Von den Vö¬
geln, deren doch manche auch zuweilen im Winter in
dem Walde hin und her fliegen, und von denen die
Kinder im Herübergehen ſogar mehrere zwitſchern ge¬
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