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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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Endlich sagte er sehr leise, sie sollten ihn wieder
zu der Halle zurük führen.

Sie thaten es, er zog sein Pferd hinter sich her.

Da sie bei der Halle angekommen waren, befahl
er ihnen, das Thor, welches den an der Halle vor¬
beiführenden Thorweg schloß, und überhaupt das
Hauptthor des Schlosses war, zu öffnen.

Der Verwalter ging um den Schlüssel, während
der Schloßherr in der Gewalt des Fremden bleiben
mußte, und da der Verwalter aus der Gartenhalle,
in welcher sich der Schlüssel befunden hatte, heraus
trat, folgten ihm auch neugierig die Leute, die in der
Halle gewesen waren. Der Fremde hielt sich an sein
Pferd, hatte den Schloßherrn immer im Auge,
und die Pistole in der Hand. Der Verwalter und
ein Knecht sperrten das Thor auf, thaten im Later¬
nenscheine den großen eichenen Querbalken weg, öff¬
neten die beiden Flügel, daß man in den schwarzen
Raum hinaus sah.

"Thut die Laterne zurük," sagte der Fremde.

Als man das gethan hatte, schaute er eine Weile
scharf bei dem Thore hinaus, den Blik aber jeden
Augenblik kurz auf den Schloßherrn richtend, daß
derselbe sich nicht entfernen konnte. Dann, soweit
man bei dem Scheine der Laterne beurtheilen konnte,

Endlich ſagte er ſehr leiſe, ſie ſollten ihn wieder
zu der Halle zurük führen.

Sie thaten es, er zog ſein Pferd hinter ſich her.

Da ſie bei der Halle angekommen waren, befahl
er ihnen, das Thor, welches den an der Halle vor¬
beiführenden Thorweg ſchloß, und überhaupt das
Hauptthor des Schloſſes war, zu öffnen.

Der Verwalter ging um den Schlüſſel, während
der Schloßherr in der Gewalt des Fremden bleiben
mußte, und da der Verwalter aus der Gartenhalle,
in welcher ſich der Schlüſſel befunden hatte, heraus
trat, folgten ihm auch neugierig die Leute, die in der
Halle geweſen waren. Der Fremde hielt ſich an ſein
Pferd, hatte den Schloßherrn immer im Auge,
und die Piſtole in der Hand. Der Verwalter und
ein Knecht ſperrten das Thor auf, thaten im Later¬
nenſcheine den großen eichenen Querbalken weg, öff¬
neten die beiden Flügel, daß man in den ſchwarzen
Raum hinaus ſah.

„Thut die Laterne zurük,“ ſagte der Fremde.

Als man das gethan hatte, ſchaute er eine Weile
ſcharf bei dem Thore hinaus, den Blik aber jeden
Augenblik kurz auf den Schloßherrn richtend, daß
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[244/0255] Endlich ſagte er ſehr leiſe, ſie ſollten ihn wieder zu der Halle zurük führen. Sie thaten es, er zog ſein Pferd hinter ſich her. Da ſie bei der Halle angekommen waren, befahl er ihnen, das Thor, welches den an der Halle vor¬ beiführenden Thorweg ſchloß, und überhaupt das Hauptthor des Schloſſes war, zu öffnen. Der Verwalter ging um den Schlüſſel, während der Schloßherr in der Gewalt des Fremden bleiben mußte, und da der Verwalter aus der Gartenhalle, in welcher ſich der Schlüſſel befunden hatte, heraus trat, folgten ihm auch neugierig die Leute, die in der Halle geweſen waren. Der Fremde hielt ſich an ſein Pferd, hatte den Schloßherrn immer im Auge, und die Piſtole in der Hand. Der Verwalter und ein Knecht ſperrten das Thor auf, thaten im Later¬ nenſcheine den großen eichenen Querbalken weg, öff¬ neten die beiden Flügel, daß man in den ſchwarzen Raum hinaus ſah. „Thut die Laterne zurük,“ ſagte der Fremde. Als man das gethan hatte, ſchaute er eine Weile ſcharf bei dem Thore hinaus, den Blik aber jeden Augenblik kurz auf den Schloßherrn richtend, daß derſelbe ſich nicht entfernen konnte. Dann, ſoweit man bei dem Scheine der Laterne beurtheilen konnte,

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/255>, abgerufen am 24.11.2024.