Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Anstände gab, ein großer fester Steindamm gebaut Der Nachfolger hatte nichts gethan, und der lezte Anſtände gab, ein großer feſter Steindamm gebaut Der Nachfolger hatte nichts gethan, und der lezte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0226" n="215"/> Anſtände gab, ein großer feſter Steindamm gebaut<lb/> worden, auf dem eine mit runden Kieſeln gepflaſterte<lb/> und mit Mauern eingefaßte Straße läuft, auf welcher<lb/> man in geräumigen Wägen oder zu Pferde luſtig in<lb/> gerader Richtung von dem Schloſſe weg ſprengen<lb/> kann, während es früher noth that, daß man ſogar<lb/> mit einem Schubkarren ſehr ſachte fuhr, daß Zug-<lb/> und Bogenbrüke nicht beſchädigt würde. Der Gro߬<lb/> vater des lezten Beſizers hat ſogar mit vielen tauſenden<lb/> von Fuhren von Steinen und Erde aus ſeinem An¬<lb/> theile im Arwalde den Teich hinter dem Hauſe aus¬<lb/> füllen laſſen, hat Erde aufgeführt, hat Bäume<lb/> gepflanzt, und hat ſo den Garten ſeiner Wohnung<lb/> unmittelbar an das Gebäude angeſtoßen. Er hat da¬<lb/> durch der Feſtigkeit des Schloſſes, wenn es einer<lb/> bedürfen ſollte, nichts genommen; denn der Garten<lb/> iſt mit einer ſehr hohen ſehr alten ſehr diken und aus<lb/> Steinen gebauten Mauer umgeben, die ein Gitterthor<lb/> aus ſtarkem Eiſen hat, das auf das Feld hinaus führt.</p><lb/> <p>Der Nachfolger hatte nichts gethan, und der lezte<lb/> Beſizer, der ein Junggeſelle geblieben iſt, und gar<lb/> keine Verwandten hatte, ſo daß er nicht einmal wußte,<lb/> wem er ſein Gut vermachen ſollte, hat gar keine Nei¬<lb/> gung verſpürt, das Erbe ſeiner Ahnen irgendwie zu<lb/> verändern. Und ſo ſtand das Gebäude noch da, wie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0226]
Anſtände gab, ein großer feſter Steindamm gebaut
worden, auf dem eine mit runden Kieſeln gepflaſterte
und mit Mauern eingefaßte Straße läuft, auf welcher
man in geräumigen Wägen oder zu Pferde luſtig in
gerader Richtung von dem Schloſſe weg ſprengen
kann, während es früher noth that, daß man ſogar
mit einem Schubkarren ſehr ſachte fuhr, daß Zug-
und Bogenbrüke nicht beſchädigt würde. Der Gro߬
vater des lezten Beſizers hat ſogar mit vielen tauſenden
von Fuhren von Steinen und Erde aus ſeinem An¬
theile im Arwalde den Teich hinter dem Hauſe aus¬
füllen laſſen, hat Erde aufgeführt, hat Bäume
gepflanzt, und hat ſo den Garten ſeiner Wohnung
unmittelbar an das Gebäude angeſtoßen. Er hat da¬
durch der Feſtigkeit des Schloſſes, wenn es einer
bedürfen ſollte, nichts genommen; denn der Garten
iſt mit einer ſehr hohen ſehr alten ſehr diken und aus
Steinen gebauten Mauer umgeben, die ein Gitterthor
aus ſtarkem Eiſen hat, das auf das Feld hinaus führt.
Der Nachfolger hatte nichts gethan, und der lezte
Beſizer, der ein Junggeſelle geblieben iſt, und gar
keine Verwandten hatte, ſo daß er nicht einmal wußte,
wem er ſein Gut vermachen ſollte, hat gar keine Nei¬
gung verſpürt, das Erbe ſeiner Ahnen irgendwie zu
verändern. Und ſo ſtand das Gebäude noch da, wie
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