Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.thun, wo sie eines Weges gehen -- da wußte ich "Ja," sagte Michael, "ich habe es gesagt, weil die "Und kniee nieder, und danke Gott auf den Knieen, "Ja, danken wir Gott, danken wir Gott," sagte thun, wo ſie eines Weges gehen — da wußte ich „Ja,“ ſagte Michael, „ich habe es geſagt, weil die „Und kniee nieder, und danke Gott auf den Knieen, „Ja, danken wir Gott, danken wir Gott,“ ſagte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0100" n="89"/> thun, wo ſie eines Weges gehen — da wußte ich<lb/> es — die Richtung ließ ſie nicht mehr aus, weil ſie<lb/> in der Höhlung gingen, weil ſie zwiſchen den Felſen<lb/> gingen, und weil ſie dann auf dem Grat gingen, der<lb/> rechts und links ſo ſteil iſt, daß ſie nicht hinab kom¬<lb/> men konnten. Sie mußten hinauf. Ich ſchikte nach<lb/> dieſer Beobachtung gleich nach Gſchaid, aber der Holz¬<lb/> knecht Michael, der hinüber ging, ſagte bei der Rük¬<lb/> kunft, da er uns faſt am Eiſe oben traf, daß ihr ſie<lb/> ſchon habet, weßhalb wir wieder herunter gingen.“</p><lb/> <p>„Ja,“ ſagte Michael, „ich habe es geſagt, weil die<lb/> rothe Fahne ſchon auf dem Krebsſteine ſtekt, und die<lb/> Gſchaider dieſes als Zeichen erkannten, das verabre¬<lb/> det worden war. Ich ſagte euch, daß auf dieſem<lb/> Wege da alle herab kommen müſſen, weil man über<lb/> die Wand nicht gehen kann.“</p><lb/> <p>„Und kniee nieder, und danke Gott auf den Knieen,<lb/> mein Schwiegerſohn,“ fuhr der Färber fort, „daß kein<lb/> Wind gegangen iſt. Hundert Jahre werden wieder<lb/> vergehen, daß ein ſo wunderbarer Schneefall nieder¬<lb/> fällt, und daß er gerade niederfällt, wie naſſe Schnüre<lb/> von einer Stange hängen. Wäre ein Wind gegangen,<lb/> ſo wären die Kinder verloren geweſen.“</p><lb/> <p>„Ja, danken wir Gott, danken wir Gott,“ ſagte<lb/> der Schuſter.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [89/0100]
thun, wo ſie eines Weges gehen — da wußte ich
es — die Richtung ließ ſie nicht mehr aus, weil ſie
in der Höhlung gingen, weil ſie zwiſchen den Felſen
gingen, und weil ſie dann auf dem Grat gingen, der
rechts und links ſo ſteil iſt, daß ſie nicht hinab kom¬
men konnten. Sie mußten hinauf. Ich ſchikte nach
dieſer Beobachtung gleich nach Gſchaid, aber der Holz¬
knecht Michael, der hinüber ging, ſagte bei der Rük¬
kunft, da er uns faſt am Eiſe oben traf, daß ihr ſie
ſchon habet, weßhalb wir wieder herunter gingen.“
„Ja,“ ſagte Michael, „ich habe es geſagt, weil die
rothe Fahne ſchon auf dem Krebsſteine ſtekt, und die
Gſchaider dieſes als Zeichen erkannten, das verabre¬
det worden war. Ich ſagte euch, daß auf dieſem
Wege da alle herab kommen müſſen, weil man über
die Wand nicht gehen kann.“
„Und kniee nieder, und danke Gott auf den Knieen,
mein Schwiegerſohn,“ fuhr der Färber fort, „daß kein
Wind gegangen iſt. Hundert Jahre werden wieder
vergehen, daß ein ſo wunderbarer Schneefall nieder¬
fällt, und daß er gerade niederfällt, wie naſſe Schnüre
von einer Stange hängen. Wäre ein Wind gegangen,
ſo wären die Kinder verloren geweſen.“
„Ja, danken wir Gott, danken wir Gott,“ ſagte
der Schuſter.
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