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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.

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die unterirdische Wohnung. Die gerichtliche Zerglie¬
derung hatte statt gefunden. Das Rükenmark war
an einer Stelle, wo der feinste Siz des Lebens zu sein
scheint, durch Quetschung der Nakenwirbel verlezt
worden, und dadurch ist der Tod erfolgt. Die Leiche
war bereits in einem Sarge, und war bereitet, beer¬
digt werden zu können. Wir machten die Anzeige an
die Kirche, um die Art der Beerdigung einzuleiten.
Während mein Gatte noch mehrere Vorbereitungen
machte, ging ich nach Hause, um das fremde Mädchen
zu veranlassen, daß es in meiner Wohnung bleibe, bis
die Beerdigung vorüber wäre.

Es war schon erwacht, und angezogen. Es ver¬
langte nach Hause. Ich sagte ihm, daß ich jezt nicht
Zeit habe, daß mehrere Dinge zu verrichten wären,
und daß ich nach deren Beendigung gewiß kommen
und daß ich es dann selber wieder in seine Woh¬
nung zurük führen würde. Es fügte sich in diese
Dinge, es erhielt ein Frühstük, und die Magd, welche
ihm beigegeben worden war, blieb bei ihm.

Der Profeßor Andorf war herüber gekommen; er
hatte die Sache erfahren. Andere Freunde, an die wir
geschrieben hatten, waren gekommen, um den Fall
persönlich zu sehen. Viele Menschen hatten sich wie¬
der an dem rothen Pförtchen gesammelt. Es waren

die unterirdiſche Wohnung. Die gerichtliche Zerglie¬
derung hatte ſtatt gefunden. Das Rükenmark war
an einer Stelle, wo der feinſte Siz des Lebens zu ſein
ſcheint, durch Quetſchung der Nakenwirbel verlezt
worden, und dadurch iſt der Tod erfolgt. Die Leiche
war bereits in einem Sarge, und war bereitet, beer¬
digt werden zu können. Wir machten die Anzeige an
die Kirche, um die Art der Beerdigung einzuleiten.
Während mein Gatte noch mehrere Vorbereitungen
machte, ging ich nach Hauſe, um das fremde Mädchen
zu veranlaſſen, daß es in meiner Wohnung bleibe, bis
die Beerdigung vorüber wäre.

Es war ſchon erwacht, und angezogen. Es ver¬
langte nach Hauſe. Ich ſagte ihm, daß ich jezt nicht
Zeit habe, daß mehrere Dinge zu verrichten wären,
und daß ich nach deren Beendigung gewiß kommen
und daß ich es dann ſelber wieder in ſeine Woh¬
nung zurük führen würde. Es fügte ſich in dieſe
Dinge, es erhielt ein Frühſtük, und die Magd, welche
ihm beigegeben worden war, blieb bei ihm.

Der Profeßor Andorf war herüber gekommen; er
hatte die Sache erfahren. Andere Freunde, an die wir
geſchrieben hatten, waren gekommen, um den Fall
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[251/0264] die unterirdiſche Wohnung. Die gerichtliche Zerglie¬ derung hatte ſtatt gefunden. Das Rükenmark war an einer Stelle, wo der feinſte Siz des Lebens zu ſein ſcheint, durch Quetſchung der Nakenwirbel verlezt worden, und dadurch iſt der Tod erfolgt. Die Leiche war bereits in einem Sarge, und war bereitet, beer¬ digt werden zu können. Wir machten die Anzeige an die Kirche, um die Art der Beerdigung einzuleiten. Während mein Gatte noch mehrere Vorbereitungen machte, ging ich nach Hauſe, um das fremde Mädchen zu veranlaſſen, daß es in meiner Wohnung bleibe, bis die Beerdigung vorüber wäre. Es war ſchon erwacht, und angezogen. Es ver¬ langte nach Hauſe. Ich ſagte ihm, daß ich jezt nicht Zeit habe, daß mehrere Dinge zu verrichten wären, und daß ich nach deren Beendigung gewiß kommen und daß ich es dann ſelber wieder in ſeine Woh¬ nung zurük führen würde. Es fügte ſich in dieſe Dinge, es erhielt ein Frühſtük, und die Magd, welche ihm beigegeben worden war, blieb bei ihm. Der Profeßor Andorf war herüber gekommen; er hatte die Sache erfahren. Andere Freunde, an die wir geſchrieben hatten, waren gekommen, um den Fall perſönlich zu ſehen. Viele Menſchen hatten ſich wie¬ der an dem rothen Pförtchen geſammelt. Es waren

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/264>, abgerufen am 24.11.2024.