Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.als er mir das Buch für den Profeßor Andorf abge¬ Die Zeit, in welcher Alfred die Begegnung mit Die Gelegenheit aber, mit dem Pförtner des als er mir das Buch für den Profeßor Andorf abge¬ Die Zeit, in welcher Alfred die Begegnung mit Die Gelegenheit aber, mit dem Pförtner des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0251" n="238"/> als er mir das Buch für den Profeßor Andorf abge¬<lb/> nöthigt hatte, wie ausgewählt und gut ſeine Sprache<lb/> geweſen ſei, ſo daß es den Anſchein hat, als ſei hier<lb/> etwas Beſonderes im Spiele. Dies ſteigerte meine<lb/> Theilnahme noch mehr, und ich nahm mir vor, gele¬<lb/> gentlich dem Pförtner des Perronſchen Hauſes nach<lb/> zu forſchen, und wenn etwa eine Hilfe nothwendig<lb/> ſein ſollte, ſie nach den kleinen Mitteln, die mir zu<lb/> dieſem Zweke gegeben waren, zu leiſten.</p><lb/> <p>Die Zeit, in welcher Alfred die Begegnung mit<lb/> dem Raben gehabt hatte, war im Spätherbſte gewe¬<lb/> ſen. In dem ſehr milden Winter, der darauf folgte,<lb/> ging ich oft mit meinem Gatten in die Stadt. Wir<lb/> gingen zum Theile zu Freunden, zum Theile beſuchten<lb/> wir auch das Theater, von dem ich damals eine ſehr<lb/> große Freundin geweſen war. Wenn wir in der Nacht<lb/> nach Hauſe gingen, hörten wir noch einige Male das<lb/> ſeltſame Flötenſpiel, das wir in jener Mondnacht<lb/> gehört hatten, und wir vernahmen jezt deutlich, daß<lb/> es aus den unterirdiſchen Wohnungen des Perron¬<lb/> ſchen Hauſes kam.</p><lb/> <p>Die Gelegenheit aber, mit dem Pförtner des<lb/> Perronſchen Hauſes bekannt zu werden, war nicht<lb/> leicht zu finden. Zuerſt wollte ich nicht zudringlich<lb/> ſein, dann war der Profeßor Andorf ſo wenig mit dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0251]
als er mir das Buch für den Profeßor Andorf abge¬
nöthigt hatte, wie ausgewählt und gut ſeine Sprache
geweſen ſei, ſo daß es den Anſchein hat, als ſei hier
etwas Beſonderes im Spiele. Dies ſteigerte meine
Theilnahme noch mehr, und ich nahm mir vor, gele¬
gentlich dem Pförtner des Perronſchen Hauſes nach
zu forſchen, und wenn etwa eine Hilfe nothwendig
ſein ſollte, ſie nach den kleinen Mitteln, die mir zu
dieſem Zweke gegeben waren, zu leiſten.
Die Zeit, in welcher Alfred die Begegnung mit
dem Raben gehabt hatte, war im Spätherbſte gewe¬
ſen. In dem ſehr milden Winter, der darauf folgte,
ging ich oft mit meinem Gatten in die Stadt. Wir
gingen zum Theile zu Freunden, zum Theile beſuchten
wir auch das Theater, von dem ich damals eine ſehr
große Freundin geweſen war. Wenn wir in der Nacht
nach Hauſe gingen, hörten wir noch einige Male das
ſeltſame Flötenſpiel, das wir in jener Mondnacht
gehört hatten, und wir vernahmen jezt deutlich, daß
es aus den unterirdiſchen Wohnungen des Perron¬
ſchen Hauſes kam.
Die Gelegenheit aber, mit dem Pförtner des
Perronſchen Hauſes bekannt zu werden, war nicht
leicht zu finden. Zuerſt wollte ich nicht zudringlich
ſein, dann war der Profeßor Andorf ſo wenig mit dem
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